Meister der Komplettbearbeitung

Hommel CNC-Technik meldet Markteinführung der OKUMA Multus B200, ein hochpräzises wie gleichermaßen flexibles und zudem stückkostengünstiges CNC-Dreh-Fräszentrum für das 6-Seiten-Komplettbearbeiten von Werkstücken bis 750 mm Länge

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Einfach kann jeder. Und so sind es hierzulande vor allem anspruchsvolle Werkstücke, bei denen der globalisierte Wettbewerb der Fertigungsstandorte auskömmliche Preise für die Hersteller verspricht. Um sich im Spannungsfeld der stetig enger gefassten Qualitäts-, Kosten-, Mengen- und Terminvorgaben des Marktes behaupten zu können, ist ein entsprechender Maschinenpark obligat.

Als probate Antwort auf die fertigungstechnischen und wirtschaftlichen Herausforderungen empfiehlt sich das Komplettbearbeiten auf einer Maschine. Aufträge, die bis dato mehrstufig auf mehreren Einzelmaschinen abgearbeitet werden, erledigen Dreh-/Fräszentrum in einem Durchgang. Das spart Liegezeiten, vereinfacht die Arbeitsorganisation, minimiert den Rüstaufwand, senkt die Stückzeiten und rechnet sich vor allem auch bei kleinen Losgrößen, da das Komplettbearbeiten zumeist lange Bearbeitungslaufzeiten bedeutet. Außerdem sind durch Reduktion der Umspannvorgänge enge Toleranzen deutlich einfacher einzuhalten. Die Hersteller haben das Ratiopotential Komplettzerspanung längst erkannt. Die am Markt verfügbare Angebotspalette der multifunktionalen, mehrachsig CNC-gesteuerten Maschinen wächst. Wobei es bei den angebotenen Fabrikaten große Unterschiede gibt – billig ist auch hier längst nicht immer gleich günstig.

Abgerechnet wird am Schluss. Mit Blick auf die Total-Cost-of-Ownership geben Werkzeugmaschinen von OKUMA seit vielen Jahren ein hervorragendes Bild ab – Zuverlässigkeit, Langzeitpräzision und Wiederverkaufswerte sind nach Aussage des deutschen Vertriebspartners Hommel CNC-Technik weit überdurchschnittlich. Und da bei OKUMA Entwicklung und Fertigung sowohl von CNC-Drehmaschinen als auch von CNC-Bearbeitungszentren (sowie Schleifmaschinen) zu den Kernkompetenzen gehören, stecken auch in den verfahrensintegrierten Dreh-/Fräsmaschinen der Japaner die in Jahrzehnten gewonnenen Erfahrungen. Zudem profitieren Anwender von geldwerten Innovationen wie etwa das System für die automatische, auf wenige µm genaue Kompensation thermischer Einflüsse auf das Bearbeitungsergebnis (TFC), das derzeit einzige wirklich funktionierende und in Serie eingesetzte Kollisionsvermeidungssystem CAS sowie die mechatronisch perfekt angepassten Antriebe (PREX) und CNC-Steuerungen (OSP) aus dem eigenen Haus. Doch dazu später noch mehr.

Mit den Baureihen Macturn und Multus ist das japanische Traditionsunternehmen – Okuma feierte 2008 ihr 110-jähriges Firmenjubiläum – auch in deutschen Zerspanungsbetrieben zusehends erfolgreich. Seit der ersten in Deutschland installierten Multus im November 2006 wurden vom deutschen Exklusivanbieter Hommel CNC-Technik gut 60 Multus B300 und Multus B400 ausgeliefert. Künftig dürften trotz oder zutreffender sollten vor allem wegen der momentanen Wirtschaftssituation noch viele Maschinen hinzukommen. Denn die prozessualen Vorteile der Komplettfertigung können die Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig verbessern sowie für höherwertige Bearbeitungsaufträge qualifizieren. Wer nicht beizeiten in moderne Technik investiert, der verliert.

Seit Jahresbeginn ergänzt die neue Multus B200 Hommels Lieferprogramm nach unten. Die erste Maschine wurde bereits in Betrieb genommen. Zudem können bereits in wenigen Wochen auch Bearbeiter von großen, schweren Werkstücken die überzeugenden Vorteile des Maschinenkonzeptes durch Investition in die ebenfalls vor der Markteinführung stehenden Multus B750 zu ihrem Wettbewerbsvorteil nutzen.

Mit den vier Modellen Multus B200, B300, B400 und B750 bietet Hommel dann eine gut abgestufte Multitasking-Maschinenserie für das Komplettbearbeiten von Werkstücken mit Längen von 750 mm, 900 mm, 2.000 mm bis 6.000 mm. Die Futtergrößen reichen von Durchmesser 200 mm bis 630 mm.

Doch fokussieren wir nun unseren Blick auf die je nach Ausstattung bis zu 8.000 kg schwere Neuheit OKUMA Multus B200. Ein erstes augenfälliges Plus: Die Maschine lässt sich dank ihrer sehr kompakten Bauweise auch in beengte „Hallenlayouts“ integrieren. Ihr footprint in der Ausführung mit Reitstock misst lediglich 3.140 x 2.030 mm², die Höhe 2.600 mm. Ausgestattet mit Gegenspindel (B200-W) ist die Frontseite lediglich 3.140 mm lang. Hinzu kommen jeweils noch zirka 800 mm für den rechts platzierten Späneförderer.

Das vor Spänen und Kühlmittel geschütze Werkzeugmagazin bietet im Standard Platz für 20 und optional 40 oder 60 HSK-A63-Werkzeuge. Das reicht selbst für sehr komplexe Bearbeitungsprogramme aus. Durch den empfehlenswerten Einsatz von Multitool-Werkzeugen für Drehoperationen lässt sich die Zahl der direkt einsetzbaren Schneiden nochmals deutlich erhöhen. Die Span-zu-Span-Zeit reduziert sich bei den Multitools auf eine schnelle, werkstücknahe Indexierbewegung im 10tel-Sekundenbereich. Bei einem kompletten Werkzeugaustausch macht die Multus (je nach Werkzeugposition, z.B. zur Gegenspindel) nach sechs bis neun Sekunden wieder Späne. Nach Aussage von Hommel habe sich die die HSK 63A-Schnittstelle auch bei Drehoperationen hervorragend bewährt.

OKUMA baut sehr solide, laufruhige und kraftvolle Maschinen. Bemerkenswerte, für Okuma typische konstruktive Details sind zum Beispiel kräftige, vordere, 3-geteilte Spindellagerungen mit zwei einreihigen Schrägkugellagern und einem Zylinderrollenlager. Beide als C-Achse programmierbare Spindeln drehen von 50 – 6.000 U/min und erzeugen durch den (von OKUMA entwickelten und patentierten) 11 kW-starken PREX-Antrieb in Kombination mit dem 2-fachen elektrischen Vorgelege Drehmomente von 160 Nm. Als Option ist die B200 mit einem 15 kW-Antrieb lieferbar, der die Drehspindel auf bis zu 5.000 U/min beschleunigt und in der Spitze 202 Nm erzeugt.

Die oben platzierte, als B-Achse schwenkbare Frässpindel leistet im Standard 12 kW, dreht bis 12.000 U/min, entwickelt ein maximales Drehmoment von 40 Nm und gewährleistet in C 45 ein Zerspanvolumen von bis zu 200 cm³/min. Gewindebohren gelingt prozesssicher bis M20. Beim Drehen sind Spanquerschnitte bis 2,5 mm² machbar.

Durch die Verwendung von Zylinderrollen-Wälzführungen wird auch bei hohen Verfahrgeschwindigkeiten (X/Z/Y 40/40/26 m/min) hohe Stabilität bei der Zerspanung sowie eine große Laufruhe erreicht. Ein sehr wichtiger Aspekt. Denn hohe Steifigkeit und Dämpfung sind eine wesentliche Basis für beste Oberflächen und verlängern zusätzlich die Standzeiten der Tools. Die Y-Achse verfährt +/- 80 = 160 mm, die B-Achse rotiert in 0,001°-Inkrementen innerhalb 225°. Eine weitere wichtige Basis für überzeugende Bearbeitungsstabilität ist das hohe Maschinengewicht von 8.000 kg (B200-W) mit niedrigem Schwerpunkt. Gewichtskräfte der Baugruppen werden fast ausschließlich vertikal aufgenommen, massive Maschinenelemente befinden sich aus Stabilitätsgründen also innerhalb der Aufstellfläche ohne maßgeblichen Überhang einzelner Bauteile.

Gesteuert wird die Multus B200 von der neuen PC-CNC Okuma OSP-P200L. In der Ausbaustufe mit Gegenspindel ist die Multus in 7 Achsen (X/Z/Y/B/W/CA/CB) interaktiv beziehungsweise im Dialog für Dreh- und Bohr-/Fräsoperationen mit automatischer Arbeitsplanerstellung programmierbar.

Ein echtes Novum ist das integrierte Collision Avoidance System. Konsequent eingesetzt, reduziert das Kollisionsvermeidungs-System CAS die Einrichtzeiten besonders bei komplexen Bearbeitungen drastisch. Ergänzend können Anwender die standardmäßige Werkzeugbruch- und Verschleißüberwachung für sämtliche Werkzeuge – feststehend und rotierend – und für alle angetriebenen Achsen individuell einsetzen. Diese eingebauten „Sicherungen“ erhöhen unterm Strich die Produktivität und die Verfügbarkeit der Maschine.

Die neuen OKUMA OSP-Steuerungen bieten eine sehr effiziente, absolut werkstatttaugliche Programmierumgebung. Hard- und Software sind up-to-date; Die OSP unterstützt Windowsprogramme wie Excel-Tabellen und Internet-Zugang inklusive umfänglicher Ferndiagnosemöglichkeiten, den direkten Anschluss von USB-Geräten und vieles mehr…

Ein weiteres Highlight ist das sogenannte Thermo-Friendly-Concept (TFC). Es verleiht der Maschine eine hohe thermische Stabilität und das ist eine Grundvoraussetzung für gleichbleibend hohe Bearbeitungsgenauigkeit. Vor allem bei mehrschichtigem Betrieb und Schwankungen der Umgebungstemperatur ist ein berechenbares Wärmeverhalten Bedingung für stabile Prozesse und gleichbleibend hohe Qualität.

Mit TFC hat Okuma bei allen neuen Maschinenmodellen einen kontrollierten Wärmegang realisiert. Bett und Schlitten sind blockförmig ausgelegt. Die Längendehnung der Frässpindel wird durch entgegengesetztes Wachstum des Querschlittens kompensiert. Und die Spindel „driftet“ in gleicher Ebene wie das Werkzeug. Vorgespannte Kugelrollspindeln und elektronische Kompensation sonstiger thermischer Abweichungen ergänzen die konstruktiven Maßnahmen. Zum anderen ist die Leistungsaufnahme der Maschine auch bei hohen Drehmomenten sehr gering, was einer Erwärmung der Maschine entgegenwirkt.

OKUMA garantiert für die MULTUS B200 thermische Abweichungen unterhalb 10 µm, selbst dann, wenn sich die Umgebungstemperatur um bis zu 8° Celsius ändert.

Okuma ist heute der unter Werkzeugmaschinenhersteller unter den global playern, der alle Komponenten, also Mechanik, Antriebe, Elektronik, Elektrik, Steuerung und Software selbst entwickelt und herstellt. Mit großem Erfolg: Bis heute haben die Japaner nach eigenen Angaben rund 160.000 OSP-Steuerungen, samt Antrieben und Wegmesssystemen verbaut. Die Maschinen sind aus einem Guss. Alle Komponenten perfekt aufeinander abgestimmt.

Bild 1: Fit für die prozessstabile Präzisions-Komplettbearbeitung: OKUMA garantiert für die neue MULTUS B200 thermische Abweichungen unterhalb 10 µm, selbst dann, wenn sich die Umgebungstemperatur um bis zu 8° Celsius ändert.

Bild 2: Coming soon: Die Multus B750 steht vor Ihrer Markteinführung in Deutschland. Mit den dann vier Modellen Multus B200, B300, B400 und B750 bietet Hommel eine gut abgestufte Multitasking-Maschinenserie mit Futtergrößen von 200 mm bis 630 mm Durchmesser und Längen von 750 bis 6.000 mm.

Unternehmensprofil:

Die Hommel Gruppe feiert in 2008 ihr 130-jähriges Bestehen und gilt mit über 300 Mitarbeitern – davon 250 Vertriebsingenieure, Zerspanungsspezialisten und Servicetechniker – als erfolgreichste Beratungs-, Vertriebs- und Servicegesellschaft für Werkzeugmaschinen in Deutschland. Das Lieferprogramm umfasst CNC-Werkzeugmaschinen von Hwacheon, Nakamura-Tome, Okuma, Parpas, Quaser, Romi, Sunnen und die Eigenmarke UVA-Unverzagt sowie darauf basierend, gesamtverantwortlich realisierte Fertigungssysteme und Automationslösungen. Der Neumaschinenvertrieb mit Technologie- und Finanzierungsberatung, der sich daraus ergebende Handel mit Gebrauchtmaschinen sowie der bestens koordinierte After Sales Service ist in fünf eigenständigen, aber vollständig vernetzten Gesellschaften organisiert.

Hommel ist seit 2006 Partner der Wollschläger Group, Bochum. Die 1937 gegründete Wollschläger Group zählt zu den führenden deutschen Handelsunternehmen für Präzisionswerkzeuge, Maschinen, Schweißtechnik, Arbeitsschutz und Betriebseinrichtungen. Die Gruppe verfügt bundesweit über 12 Niederlassungen und beschäftigt über 600 Mitarbeiter – davon alleine 130 Fachberater im Außendienst. Mit etwa 60.000 ständig vorrätigen Artikeln sorgen 50 Mitarbeiter aus der Lagerlogistik für kurze Lieferzeiten.

Kontakt:

www.hommel-gruppe.de