Nullpunkt als Produktivitätsbooster

Fürs Spannen von Werkstücken hat sich in letzter Zeit wohl kaum eine Methode so stark verbreitet, wie die Nullpunktspanntechnik. Kein Wunder, können die kleinen Kraftpakete doch bis über 90 Prozent an Rüstzeiten einsparen. Denkt man die Technik maschinen- und prozessübergreifend weiter, kann sich für die gesamte Fertigung ein regelrechter Produktivitätsschub ergeben.

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Nullpunktspanntechnik sollte maschinen- und prozessübergreifend konzipiert sein (Bildnachweis: AMF)

Die Leistungsfähigkeit der Nullpunktspanntechnik im rauen Fertigungsalltag ist unbestritten. Hochpräzise Spannmodule mit hohen Einzugs-, Verschluss- und Haltekräften sorgen für die perfekte Spannung in verschiedensten Einsatzbereichen. Stets gefordert sind Prozesssicherheit und hohe Wiederholgenauigkeit. Denkt man durchgängig und über Insellösungen hinaus, ergeben sich noch eine Vielzahl weiterer Effekte. Das reicht vom Werkzeugbau über die Fertigung, die auch vollautomatisiert und mannlos werden kann, bis hin zur (End-)Montage. Anbieter, die breit denken und über ein großes Sortiment verfügen, können daher besser im Sinne des Anwenders beraten.

So haben sich Anbieter wie die Andreas Maier GmbH & Co. KG (AMF) darauf spezialisiert, Kunden und Anwendern ganzheitliche Lösungen für den kompletten Fertigungsprozess auszuarbeiten. Denn oftmals ist ein Werkstück nach verschiedenen Zerspanungsprozessen auf einer Maschine nicht endbearbeitet. Häufig folgen weitere Prozesse auf anderen Maschinen. Kann man den Nullpunkt mitnehmen, weil Folgemaschinen auch mit der Technologie ausgestattet sind, potenzieren sich die Einsparergebnisse bei den Rüstzeiten erheblich.

Weil AMF einer der Pioniere der Nullpunktspanntechnik ist und zu den Marktführern gehört, verfügen die Experten über einen großen Erfahrungsschatz und viel Branchenwissen. Anwendungserfahrungen in den Bereichen Maschinenbau, Automotive und Automobilzulieferer, Lebensmittel-, Pharma- oder Chemie-Industrie sowie in der Medizintechnik sind nach Projekten, Aufgaben und Fertigungsprozessen in einem großen Wissenspool gespeichert.

So haben die Spannexperten aus Fellbach beispielsweise bei einem großen Maschinenhersteller eine DMC 340 U der Portalbaureihe inklusive 5-fach-Plattenwechsler mit rüstzeitminimierenden Spannlösungen ausgestattet. Basis sind flexible Aufspannvorrichtungen für vier Varianten sehr großer Maschinenteile, die paarweise aufgespannt und bearbeitet werden. Für die Fixierung in erster und zweiter Aufspannung sorgt eine Kombination aus hydraulischen Niederzugspannern, und anschwimmenden Unterstützungselementen. Das gewährleistet, dass die Teile perfekt eben sind.

Mit Rüst- und Aufspannplänen den Überblick behalten

Bei der Nullpunktspanntechnik bringt AMF umfangreiches Branchenwissen und einen großen Erfahrungsschatz ein (Bildnachweis: AMF)

Der Clou ist die Flexibilität der Aufspannvorrichtungen. Auf einer Grundplatte sind zwei verschiebbare Aufbauplatten montiert. Hydraulische Abstützelemente, die nur abgesteckt sind, können einfach versetzt werden. So können die Vorrichtungen nicht nur zwei paarweise zusammengehörige Seitenteile aufnehmen, die sich nach dem Wenden fünfseitig bearbeiten lassen. Es können auch alle vier Varianten der Bauteile in den jeweiligen Bearbeitungszuständen aufgespannt werden. Damit die Werker bei dieser Komplexität noch den Überblick behalten, sind die für das jeweilige Bauteil passenden Positionen farbig codiert. Das schafft die notwendige Sicherheit und beschleunigt hauptzeitparalleles Vorrüsten. Dazu gibt es für alle Bauteile sowohl Aufspann- als auch Rüstpläne, die an der Maschine zur Verfügung stehen.

Nachgelagerte Prozesse wie beispielsweise das manuelle Entgraten sind ebenso mit Nullpunktspannmodulen ausgestattet, wie ein Scherenhubtisch. Der nimmt die Bauteile schnell und sicher in Direktspannung auf und ermöglicht ergonomisches Arbeiten. Das Beispiel zeigt, wie sich Spannlösungen, in deren Mittelpunkt Nullpunktspannmodule stehen, erst durch die Kombination mit weiterer Spanntechnik kreativ zu einem flexiblen Verbund und einer passgenauen Gesamtlösung kombinieren lassen.

Anbieter mit Fertigungsverständnis zünden den Turbo-Booster

Nullpunktspanntechnik ist unbestritten ein Gewinn für jede Fertigungs- und Montageumgebung. Die drastische Reduzierung der Rüstzeiten kommt direkt den Maschinenlaufzeiten und der Produktivität zugute. Kann ein Anbieter darüber hinaus Fertigungsverständnis und ein breites Sortiment weiterer Spanntechnik vorweisen, bringt dies die Fertigung richtig voran. Durch den kreativen Einsatz und die Kombination einer Vielzahl an hochwertigen Spann- und Automatisierungsmodulen, Spannstationen, Vakuum- oder Magnetplatten, Adapter und weiterem Zubehör lassen sich passgenaue Lösungen durchgängig für eine gesamte Fertigung entwickeln, die die Effizienz potenzieren. So wird die Nullpunktspanntechnik zu einem wichtigen Baustein für optimierte Vorrichtungs- und Werkstückwechsel.

Kontakt

www.amf.de