Die 1977 gegründete Phiesel GmbH ist eine innovative Dreherei, die für Kunden aus unterschiedlichen Branchen Präzisionsdreh- und Frästeile aus einer Vielzahl an Materialien fertigt. 90 qualifizierte Mitarbeiter produzieren am Standort Bad Münstereifel-Wald in Nordrhein-Westfalen Stückzahlen von 20 bis zu 6,5 Millionen pro Jahr. Die Kunden stammen überwiegend aus den Bereichen Automobilindustrie, Weiße Ware, Armaturen und dem allgemeinen Maschinenbau.
„Es ist uns wichtig, breit aufgestellt zu sein und die langjährigen Kundenbeziehungen zu pflegen. Die Anforderungen, wirtschaftlich und in hoher Qualität zu produzieren, sind in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen“, beschreibt Geschäftsführer Oliver Blankenheim die Marktlage.
Um maßhaltige Präzisionsteile auch in großen Stückzahlen zu fertigen, setzt das Unternehmen auf die Erfahrung seiner Mitarbeiter und einen modernen Maschinenpark. Dieser umfasst 45 spanabhebende Bearbeitungsmaschinen und 25 Anlagen für die Nachbearbeitung sowie die Oberflächenveredelung. Damit fertigt Phiesel Drehteile zwischen vier und 65 Millimeter Durchmesser von der Stange sowie bis 250 Millimeter als Futterteile.
Verarbeitet werden verschiedene Stähle, Aluminium, Messing, aber auch Sondermaterialien wie diverse Kunststoffe. Wegen der hohen Qualitätsstandards führt Phiesel permanent serienbegleitende Messungen und End-of-Line-Prüfungen durch, um die Nachbearbeitung zu minimieren.
„Wir legen aber auch großen Wert darauf, unseren Maschinenpark immer auf dem Stand der Technik zu halten“, sagt Oliver Blankenheim. Erst kürzlich investierte das Unternehmen in einen neuen Mehrspindel-Drehautomaten mit modernen Features.
Verlockende Aussicht auf ein fünfschneidiges Werkzeug
Aus Sicht des Geschäftsführers haben sich in den vergangenen Jahren Trends herauskristallisiert. „Die Bauteile werden immer komplexer, und der Anteil am Werkstoff Aluminium hat deutlich zugenommen. Diese Entwicklungen fordern flexible Werkzeuge und Maschinen“, skizziert er.
In diesem Kontext war der Besuchstermin von Erik Hoffmann, Produktspezialist Drehen bei ISCAR, im Büro von Bernd Frantzen, Betriebsleiter bei Phiesel, gut gewählt. „Ich habe unser neues System Penta Cut 17 vorgestellt und bin dabei auf positive Resonanz gestoßen“, sagt er.
Bernd Frantzen erkannte das Potenzial der ISCAR-Lösung bei der Bearbeitung eines Aluminium-Kolbens für einen Hydraulikzylinder. „Wir haben bis dato eine zweischneidige Platte verwendet. Die Aussicht, ein fünfschneidiges Werkzeug einsetzen zu können, war verlockend“, erzählt er. Der Betriebsleiter fuhr daraufhin Tests an der Maschine und war mit den Ergebnissen sehr zufrieden: Kurze Zeit später stellte er auf Penta Cut 17 um.
ISCAR hat Penta Cut 17 im Rahmen seiner weltweiten Produktkampagne LOGIQ entwickelt. Damit steht Anwendern ein Allround-System für eine Vielzahl von Kleinteile-Anwendungen auf Langdreh- oder Mehrspindelmaschinen zur Verfügung. Die fünfschneidigen Einsätze haben Durchmesser von 17 Millimetern.
„Das Werkzeug ist mit geringem Kopfmaß kompakt konstruiert. Dies bringt gerade in Mehrspindlern und Langdrehern Vorteile, in denen oft wenig Platz zur Verfügung steht“, beschreibt Erik Hoffmann. Werkzeuge für die Miniaturbearbeitung besitzen häufig nur zwei Schneiden. „Wir haben mit unserer Lösung eine wirtschaftliche Alternative in puncto Preis pro Schneide geschaffen“, sagt er.
Flexibilität und Präzision in der Kleinteilebearbeitung
Penta Cut 17 eignet sich besonders für die prozesssichere Bearbeitung von Kleindrehteilen bis zu einer maximalen Stechtiefe von vier Millimetern. ISCAR bietet das Werkzeug in Breiten von 0,25 bis 3,18 Millimeter an. Zum Abstechen, Einstechen, Stechdrehen, Rückwärts- und Gewindedrehen stehen unterschiedliche Geometrien zur Verfügung.
„Die präzisionsgeschliffenen Schneideinsätze besitzen eine gute Wiederholgenauigkeit beim Schneidenwechsel und sorgen dadurch für eine hohe Maßhaltigkeit am Bauteil ohne zeitaufwändiges Nachjustieren“, schildert Erik Hoffmann.
Das Werkzeug-Handling ist einfach. Die Klemmschraube lässt sich bedienerfreundlich von beiden Seiten des Halters anziehen, was gerade bei Maschinen mit kleinem Arbeitsraum Vorteile bietet. Der um vier Grad schräg eingebettete Penta-Einsatz im Plattensitz ermöglicht Bearbeitungen direkt entlang der Schulter ohne Probleme.
Durch den ausgeklügelten Plattensitz können auch bei einem Schneidenbruch die restlichen vier Schneiden weiterverwendet werden. Die hoch positive Hohlkehle sorgt darüber hinaus für einen weichen Schnitt – gerade bei filigranen und dünnwandigen Bauteilen ein wichtiges Plus.
Standzeit deutlich verbessert
Der Wechsel vom zwei- zum fünfschneidigen Penta Cut-System hat für Phiesel eine ganze Reihe von Vorteilen gebracht. Die Spezialisten stechen an dem sieben Millimeter langen Bauteil auf dem neuen Mehrspindler eine 1,5 Millimeter breite und ein Millimeter tiefe Nut ein.
„Störkanten wie mit dem zweischneidigen Werkzeug eines Wettbewerbers gehören der Vergangenheit an“, freut sich Oliver Blankenheim. „Wir erzielen jetzt einen günstigen Schneidenpreis. Die Wirtschaftlichkeit hat sich deutlich verbessert“, ergänzt Bernd Frantzen.
Sehr zufrieden zeigt er sich auch mit der Standzeit. „Die Platten arbeiten länger, die Maschine ist gut ausgelastet. Wir müssen sie für den Werkzeugwechsel nicht mehr so oft anhalten.“
Phiesel konnte auch die Prozesssicherheit optimieren. „Das Werkzeug arbeitet sehr formstabil und verläuft nicht. Dafür sorgt der kompakte Plattensitz“, beschreibt Frantzen. Vorteile bringt auch die Hohlkehle, die eine reibungslose Spanabfuhr ermöglicht.
Gute Noten vergibt Bernd Frantzen in Bezug auf die Rüstzeiten. „Wir können die Platten einfach und schnell in der Maschine austauschen. Der Zugang ist von beiden Seiten möglich, das vereinfacht das Handling.“
„Der Service funktioniert sehr gut“
Phiesel schätzt die Zusammenarbeit mit den ISCAR-Experten, zu denen langjährige und vertrauensvolle Kontakte bestehen. „Uns wird immer prompt geholfen, wenn Probleme auftauchen. Der Service funktioniert sehr gut“, sagt Oliver Blankenheim.
Er lobt den Informationsfluss und fühlt sich über Innovationen stets gut unterrichtet. Diesem Punkt misst er besondere Bedeutung zu. „Da die Produkte zunehmend komplexer und die Bearbeitungen anspruchsvoller werden, gewinnt die Flexibilität der Werkzeuge stark an Bedeutung. Deswegen ist es wichtig, die Neuheiten der Hersteller zu kennen.“
Phiesel setzt Penta Cut 17 bereits bei drei Bauteilen ein – mit Luft nach oben. Oliver Blankenheim: „Es ist durchaus denkbar, dass in Zukunft weitere dazukommen.“
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