Extreme Bearbeitungsaufgaben erfordern spektakuläre Lösungen

Die SK60- und SK50-Systemwerkzeugaufnahmen von Ingersoll im Einsatz bei der Firma Leipert Maschinenbau in Kraichtal

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Wirtschaftlichkeit, Flexibilität und minimale Toleranzen sind Kriterien, die in der gesamten zerspanenden Industrie zum gelebten Tagesgeschäft gehören. Für die Lohnfertigungsbetriebe – vor allem im Maschinenbau – treffen diese Anforderungen in besonderem Maße zu. Sie konkurrieren sowohl mit ihren direkten Wettbewerbern, als auch mit einer möglichen Eigenfertigung ihrer Kunden. Im Zuge der kontinuierlichen Prozessoptimierung gilt das Augenmerk neben dem eigentlichen Fertigungsprozess auch immer dem optimalen Werkzeug. Auch heute gilt unverändert der Satz von Prof. Georg Schlesinger aus dem Jahre 1904: „An der Schneide des Drehstahls entscheidet sich die Dividende des Unternehmens.“ Der einzige Unterschied ist, dass aus dem Drehstahl moderne Hochleistungswerkzeuge geworden sind. Der gravierende Einfluss der Zerspanungsparameter auf die Wirtschaftlichkeit ist geblieben.

Einblick bei der Firma Leipert Maschinenbau
Die imponierende Waldrich Coburg Doppel-Gantry Power Tec 7000

Die Firma Leipert Maschinenbau in Kraichtal ist ein bemerkenswertes Unternehmen dieser Sparte, mit einem beeindruckenden Maschinenpark und einem beispiellosen Know-how in der Großteilebearbeitung. Die idyllische Lage im ländlichen Kraichtal-Landshausen zwischen Wiesen und Feldern lässt nicht vermuten, welch imponierender Maschinenpark in den 7000 qm Hallenfläche beheimatet ist.

Längst hat man die Rolle des „simplen“ Zulieferers verlassen und ist mittlerweile anerkannter Partner für namhafte, weltweit agierende Unternehmen im Maschinen- und Pressenbau sowie in der Kraftwerksindustrie. Die Leipert Maschinenbau GmbH hat sich zu einem der führenden Spezialunternehmen in Europa für die Großteilefertigung entwickelt.
„Ein ähnliches Bauteil ist für uns schon ein Wiederholteil“ führte Herr Jeroen van de Ven (Geschäftsführer Fa. Leipert) in einem Gespräch aus. Dies verdeutlicht, wie hoch die Anforderung an Fertigungsplanung und Fertigung ist und zwar sowohl an den Maschinenpark als auch an die Qualifikation der Mitarbeiter.

Bereits 1956 legte Albert Leipert den Grundstein für die heutige Leipert Maschinenbau GmbH. Ein stetes und gesundes Wachstum machte aus dem Betrieb für Dreh- und Frästeile ein modernes Unternehmen mit heute über 80 hochqualifizierten Mitarbeitern. Der Standort im nordbadischen Landshausen wurde kontinuierlich auf eine derzeitige Produktionsfläche von 7000 qm ausgebaut. Der Maschinenpark ist mit Bearbeitungszentren bestückt, die täglich 24 Stunden im 3-Schicht-Betrieb laufen. Besonders imponierend hierbei ist eine Waldrich – Power Tec 7000, die Fräsarbeiten bis 34,5 m Länge, 5.200 mm Höhe und 7.200 mm Breite erlaubt. Drehbearbeitung auf diesem Bearbeitungszentrum ist bis 7.000 mm Durchmesser möglich. Das größtmögliche Werkstückgewicht sind 200 t. Bearbeitungsleistung sind 150 KW.

Modernste Fertigungsplanung

Logischerweise bedingt die Bearbeitung von Werkstücken dieser Dimensionen eine äußerst detaillierte Fertigungsplanung. Ausschuss muss ausgeschlossen werden. Um frühzeitig potenzielle Fehlerquellen aufzuspüren, wird jeder einzelne Arbeitsschritt in einer Computersimulation geprüft. „Bevor der Ernstfall eintritt, haben wir ihn schon geprobt“ ist das Credo von Management und Fertigungsplanung bei Leipert.

Herr Mehl (Leipert Programmierung) plant die Bearbeitung der Zirkularfräsoperation
Herr Gerd Reich (links) und Herr Herrmann Schimmer (rechts)

Weiterhin wird durch stets aktualisierte CAD/CAM-Technik die sicherste und effizienteste Bearbeitungslösung für den Kunden gesucht. Es sind Importschnittstellen für alle aktuellen 3D- und 2D-Datenformate vorhanden, um Konstruktionsdaten der Kunden 1:1 zu übernehmen. Übertragungsfehler durch Neueingabe von Geometriedaten sind somit weitestgehend ausgeschlossen. Auch bei der späteren Fertigung wird nichts dem Zufall überlassen. Mit Hilfe modernster Mess- und Steuerinstrumente wird eine fehlerfreie mechanische Bearbeitung sichergestellt.

Bearbeitung großer Bauteile mit D´Andrea-Systemwerkzeugaufnahmen von Ingersoll

Im Verlaufe einer Machbarkeitsstudie für ein Pressen-Kopfstück wurde Herr Reich (Leiter Programmierung Leipert) mit extremen Fertigungsanforderungen konfrontiert. Zirkularfräsoperationen zur Vorbearbeitung, sowie Vorspindeloperationen und das Schlichten einer Passung mussten an einer Auskragung von 1340 mm durchgeführt werden. Weiterhin musste bei einem großen Gehäuse eine Drehbrücke mit Durchmesser 3500 mm aufgenommen werden.

Hierbei erinnerte sich Herr Reich an ein Gespräch mit Hermann Schimmer (Key Account Manager Ingersoll), in dem Herr Schimmer ihn über das Ingersoll-D’Andrea-Programm informierte und dass SK50- und SK60-Aufnahmen bei Ingersoll in allen Längen modular aufbauend lieferbar seien. Die Nachfrage von Herrn Reich bei Ingersoll brachte die Bestätigung, dass die modularen MHD-Werkzeughalter in der gewünschten Abmessung MHD 140 sowohl in SK50 als auch in SK60 bei Ingersoll zur Verfügung waren.

Eingesetzten Drehbrücke im Vergleich zu Mitarbeiter

Es wurde ein Termin für den Einsatz der Aufnahmen vereinbart, der auf Anhieb durchgeführt werden konnte. Sowohl die Bearbeitung mit der großen Drehbrücke, als auch die Zirkular- Vorbearbeitung mit 1340 mm Auskragungen liefen problemlos. Auch bei dieser extremen Länge wurde kein extra Schwingungsdämpfer benötigt.

Ingersoll – D´Andrea: Zwei bedeutende Namen in der Zerspanungstechnik

Im Zuge des kontinuierlichen Bemühens, dem Kunden ein möglichst komplettes und äußerst wirtschaftliches Gesamtwerkzeugpaket zu bieten, hat Ingersoll seit Juni 2002 exklusiv den Vertrieb für D´Andrea-Produkte in Deutschland übernommen. Die in Mailand beheimatete Firma D´Andrea ist auch in Deutschland bestens bekannt als Hersteller von Werkzeugen für die Ausdrehtechnik und Feinbearbeitung. Die hier im Bericht vorgestellten Anwendungen des modularen MHD-Systems zeigen aber, dass D´Andrea Werkzeuge nicht nur in der Feinbearbeitung eine gute Leistung zeigen, sondern auch in der Schwerzerspanung höchste Präzision und Stabilität vereinen. Ein weiterer entscheidender Vorteil, der Zusammenarbeit Ingersoll – D´Andrea ist die Tatsache, dass Ingersoll-Außendienstmitarbeiter damit vertraut sind, außergewöhnliche Werkzeuge effektiv einzusetzen. Hierdurch wird die Leistungsfähigkeit der D´Andrea-Produkte komplett ausgereizt und somit dem Kunden den größten Nutzen der verwendeten Werkzeuge geboten.

Kontakt:

www.ingersoll-imc.de