Um für ihre Kunden noch schneller zu werden, hat CERATIZIT eine neue Methode zur Anfertigung von Versuchsteilen entwickelt, das Rapid Prototyping. Zu deutsch: das rasche Anfertigen von Versuchsteilen. Um zu testen, ob neue Ideen oder Teile aus Hartmetall in der Praxis funktionieren, fordert der CERATIZIT Kunde immer erst Versuchsteile. Die Auflage der Versuchsteile ist naturgemäß sehr klein und liegt zwischen 20 bis 30 Stück. Mit dem Rapid Prototyping ist es nun möglich, sogar bei solch kleinen Mengen Zeit zu sparen und die Entwicklung beim Kunden zu beschleunigen. Durch die verkürzte Lieferzeit komplexer Hartmetallteile, die zur Durchführung der Versuche notwendig sind, kann die kundenseitige Durchlaufzeit von Versuch, Auswertung und Umkonstruktion deutlich verringert werden.
CERATIZIT als Entwicklungspartner
Neben der Aufgabe als Lieferant, unterstützt CERATIZIT ihre Kunden auch bei der Entwicklung und Umsetzung der Ideen. Im wesentlichen liegt der Beitrag von CERATIZIT in der schnellen Lieferung neu entworfener Bauteile aus Hartmetall. „Kurze Lieferzeiten unserer Teile verkürzen auch beim Kunden die Bau-, Test-, und Auswertezeit, wodurch die Produktentwicklung erheblich beschleunigt wird“, so Dr. Michael Magin, Mitarbeiter in der Entwicklungsabteilung application engineering mit der Funktion system analysis und simulation. So hat der Kunde mehr Zeit, verschiedene Entwürfe intensiv zu testen und die beste Konstruktion auszuwählen. Damit trifft CERATIZIT genau die Bedürfnisse ihrer Kunden. „Technisch verbesserte Produkte in immer kürzerer Zeit anbieten zu können, ist auch eine Tendenz, die bei unseren Kunden zu beobachten ist“, weiß Magin. „Speziell Kunden, die für den Endverbrauchermarkt fertigen, wollen ihre Produkte in immer rascherer Frequenz durch neue ersetzten. So können sich unsere Kunden besser gegenüber den Wettbewerbern profilieren.“
Prozess vereinfacht und beschleunigt
„Vor der Entwicklung des Rapid Prototyping war die Bemusterung mit kompliziert geformten Teilen meist ein langwieriger und kostspieliger Prozess“, so der Experte Magin. Die durch den Kunden bei CERATIZIT eingereichten Zeichnungen auf Papier bildeten die Grundlage zur Herstellung eines oftmals komplizierten Versuchs-Presswerkzeugs. Dazu wurde eine spezielle Form hergestellt, ein Unikat, in dem das Hartmetallpulver zum späteren Werkzeug gepresst wurde.
Um dem Kunden seine Versuchsteile schneller anbieten zu können, verzichtet CERATIZIT nun in der Anfangsphase auf das Versuchs-Presswerkzeug. Das Fräsen von Hartmetallblöcken übernimmt heute eine computergesteuerte Werkzeugmaschine. Die gewünschte Geometrie kann dann mit Hilfe der CNC-Fräsmaschinen aus vorgesinterten Rohblöcken herausgeformt werden. Je nach Grösse arbeitet die Fräsmaschine zwischen 20 Minuten und mehreren Stunden an der Bearbeitung so eines Hartmetallblocks. Grundlage ist weiterhin die Zeichnung und somit die Idee des Kunden. Nur liefert der Kunde diese mittlerweile nicht mehr auf Papier, sondern als CAD-Datei.
„Für das Rapid Prototyping ist es notwendig, dass das gewünschte Bauteil dreidimensional konstruiert wird. Eine einfache, flache Zeichnung reicht hier nicht aus“, erläutert Entwicklungsexperte Magin. „Unsere Kunden verwenden jetzt spezielle Übersetzungsprogramme, bei denen die Form des Bauteils in einer genormten Datei beschrieben und dann per E-Mail an uns gesendet wird. Längere Arbeitszeiten für unsere Kunden fallen beim Rapid Prototyping nicht an. Und trotzdem können wir die Ideen unserer Kunden wesentlich schneller umsetzen.“ Denn der Entwurf des Kunden muss nun nicht mehr mühsam durch CERATIZIT nachgebaut werden, sondern steht den Mitarbeitern in wenigen Minuten zur Verfügung. Dem Auftraggeber eines Rapid Prototyping Bauteils entstehen keine Zusatzkosten – die Übersetzerprogramme sind typischerweise Bestandteil der sowieso vorhandenen CAD-Programme.
Zum Schluss werden die fertig gefrästen Hartmetallteile normal gesintert und wenn notwendig beschichtet. „So ist es uns erstmals gelungen, die Herstellung von Prototypen auf zwei bis drei Wochen zu reduzieren. Unsere Kunden gewinnen dadurch – je nach Projekt – etwa ein halbes Jahr. Das kann für den Erfolg eines neuen Produktes entscheidend sein“, zeigt sich Magin stolz. Bestätigt der CERATIZIT Kunde anhand eigener Versuche, dass er die für ihn richtige Lösung gefunden hat, fertigt CERATIZIT ein Presswerkzeug an, mit dem dann auch grössere Stückzahlen gefertigt werden können“, erläutert Magin.
Anmerkungen:
Hartmetallexperte CERATIZIT steht für „hard material matters“
CERATIZIT S.A. – 2002 hervorgegangen aus der Fusion der Unternehmen CERAMETAL und Plansee Tizit – ist Pionier und Global Player für anspruchsvolle Hartstofflösungen. Das Unternehmen operiert von Mamer in Luxemburg aus (Zentrale und Stammwerk); in Reutte, Österreich, befindet sich mit der CERATIZIT Austria GmbH ein weiteres Stammwerk. In ausgewählten Industriebereichen ist die 50-prozentige Tochter der Plansee Gruppe Weltmarktführer für einzigartige, konsequent innovative Hartstoffprodukte für Verschleißschutz und Zerspanung. Davon profitieren Kunden u.a. aus der Automobilindustrie, dem Maschinenbau, der Petroindustrie, der Medizintechnik, der Elektronik und dem Werkzeug- und Formenbau. 389 aktive Patente besitzt CERATIZIT weltweit. Im Jahr 2005 erreichte das Unternehmen ein Umsatzvolumen von 450 Mio. Euro und beschäftigte 3.800 Mitarbeiter.