Der Schweizer Spanntechnikspezialist präsentierte in Stuttgart drei weitere Schritte in die Zukunft. Das Unternehmen treibt in Zeiten des Fachkräftemangels sowie des verschärften Kosten- und Wettbewerbsdrucks die Automatisierung maßgeblich voran. Vorgestellt wurden dafür drei neue Lösungen: der Großhubspanner „CLH“, der elektrische 5-Achs-Spanner „grepos-5X-E“ sowie die Aufspanntürme „VERO-S“ in Hybridtechnologie.
Hydraulischer Großhubspanner CLH
Als Weltneuheit gehört zum AMB-Auftritt von Gressel zuvorderst der Großhubspanner CLH, der als hydraulischer Zentrischspanner ausgelegt ist und eine Spannkraft von 40 kN bietet. Bei einem Betriebsdruck von 10 bis 230 bar ergibt sich daraus eine Summenspannkraft von maximal 80 kN. Der Spannbereich beträgt 20 bis 345 mm mit Standardbacken. Der CLH steht für hohe Flexibilität dank großem Spannhub von 110 mm, universeller Backenschnittstelle und flexibler Backenverschraubung. Die Hydraulik- und Pneumatikintegration erfolgt individuell über die seitlichen Anschlüsse oder die bodenseitige Anbindung. Die bodenseitige Anschlussplatte ist maschinen- oder unterbauspezifisch ausführbar. Je nach Kundenwunsch und Anwendungsfall lässt sich der Großhubspanner mit oder ohne Wegmesssystem und pneumatischer Medienübergabe für Sperrluft (Staudruckabfage) ausstatten. Dabei ist eine elektrische Sensorabfrage auf den Schiebern möglich. Eine IO-Link Schnittstelle ermöglicht das Auslesen des Wegmesssystems und die einfache Integration in Automationssysteme. Ausgehend von diesen Merkmalen, lassen sich mit dem neuen Großhubspanner CLH von Gressel individuelle Spannlösungen umsetzen, egal, ob in der Einzelteilefertigung oder im automatisierten Prozess.
Elektrischer 5-Achs-Spanner grepos-5X-E
Konzipiert als universell einsetzbarer Großhubspanner, zeichnet sich das neue mechatronische Werkstückspannsystem grepos-5X-E von Gressel durch eine Reihe praxisgerechter Features aus. Dazu gehören der auf 120 mm stufenlos programmierbare Spannhub, ein Spannbereich von 5 bis 420 mm (weitere Längen auf Anfrage), eine anforderungsspezifisch programmierbare, überwachte Spannkraft sowie die Selbsthemmung. Bei einer Breite von 125 mm garantieren die hohen Backen des Spanners eine sehr gute Zugänglichkeit in der 5-Achs-Komplett-/Simultanbearbeitung.
Zugleich eignet sich der grepos-5X-E für die flexible Einzelteil- und die Serienfertigung. Für hohe Prozesssicherheit bei allen Spannsituationen sorgen die Abdichtung und Kapselung nach IP 67 sowie die Überwachung der Backenposition und der Spannkraft von maximal 40 kN (Summenspannkraft 80 kN). Die zu 100 % elektrische Funktion bildet ein zentrales Element der durchgängigen Produktionsautomatisierung. Für die vernetzte Kommunikation verfügt der 5-Achs-Spanner grepos-5X-E, der mit einer Spannung von 24/48 V versorgt wird, über eine IO-Link-Schnittstelle.
Hybride Aufspanntürme VERO-S
Gressel hat die neuen Aufspanntürme VERO-S in Hybridtechnologie aus einem Mineralgusskern mit Stahlmantel aufgebaut und so die Vorteile beider Werkstoffe vereint. Mineralguss etwa zeichnet eine hervorragende Schwingungsdämpfung und das geringe spezifische Gewicht von 2,3 kg/dm³ aus. Daraus ergibt sich ein vergleichsweise geringes Eigengewicht, mit dem deutlich schwerere Werkstücke gespannt und moderne Tischkonstruktionen optimal ausgenutzt werden können. Die Dämpfungseigenschaften, die sechs- bis zehnmal höher als die von Grauguss sind, ermöglichen darüber hinaus höhere Zerspanungsgeschwindigkeiten bei geringerem Werkzeugverschleiß und höherer Oberflächengüte.
Zudem reagieren die Hybriden Aufspanntürme VERO-S aufgrund der geringen Wärmeleitfähigkeit nur langsam auf Temperaturveränderungen. Die Stahlummantelung schützt die Aufspanntürme gegen äußere Einflüsse. So sind sie korrosionsbeständig sowie beständig gegen aggressive und abrasive Medien. Die Aufspanntürme sind ab Werk mit den Schunk Nullpunkt-Spannmodulen „VERO-S NSE-T3 138-V1“ vorbereitet, sodass sie schnell mit Spannmitteln aus dem großem modularen Schunk- und Gressel-Baukasten bestückt werden können. Bei gleichzeitiger Verlängerung der Maschinenlaufzeit lassen sich so die Rüstzeiten drastisch senken.
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