Mehr Potenzial beim Drehen

Boehlerit nutzt die Entwicklungsmöglichkeiten der CC800 HiPIMS von CemeCon. Dank dem Einsatz der Anlage könne sich der Schneidstoff- und Werkzeugspezialist „einen absoluten Technologievorteil sichern".

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Breite Innovations- und Investitionsoffensive bei Boehlerit: Die neue Reinigungsanlage bereitet die Wendeplatten optimal auf die Beschichtung vor. (Bildnachweis: Boehlerit)

Boehlerit mit Stammsitz im österreichischen Kapfenberg – seit 1991 Teil der Unternehmensgruppe der Familie Brucklacher (Bilz, Boehlerit und Leitz) – entwickelt und produziert mit 800 Mitarbeitern an zwölf Standorten weltweit Schneidstoffe, Halbzeuge und Präzisionswerkzeuge sowie Werkzeugsysteme zum Fräsen, Drehen, Bohren und Umformen für die unterschiedlichsten Werkstoffe.

Dazu gehören unter anderem hoch spezialisierte Werkzeuge für die Kurbelwellenbearbeitung sowie für die Hüttentechnik zum Drehschälen, zur Rohr- und Blechbearbeitung sowie Schwerzerspanung. Auch Hartmetalle für Konstruktionsteile und Verschleißschutz zählen zu den Stärken des Unternehmens. Die Schneid- und Verschleißschutzstoffe werden mit modernen Analysemethoden und in enger Zusammenarbeit mit Universitäten und Forschungseinrichtungen kontinuierlich weiterentwickelt.

Hartmetalle und Präzisionswerkzeuge von Boehlerit lösen weltweit anspruchsvollste Bearbeitungsaufgaben und setzen Maßstäbe in der Bearbeitung von Metall, Holz, Kunststoff und Verbundwerkstoffen. Zum Erfolgsrezept der österreichischen Experten gehören ohne Zweifel die hohe Fertigungstiefe und das große Know-how bei allen Facetten der Werkzeugherstellung – von der Konstruktion bis zur Beschichtungstechnologie.

Um den stetig steigenden Anforderungen zu begegnen und kontinuierliches Wachstum zu sichern, setzt Boehlerit auf die neusten Technologien und verfolgt eine breite Innovations- und Investitionsoffensive. „Wir haben in den vergangenen zwei Jahren einen zweistelligen Millionenbetrag für Anlagen, Automation und Digitalisierung in die Fertigung an verschiedenen Standorten investiert“, so Gerhard Melcher. „Einen absoluten Technologievorteil sichern wir uns mit der CC800 HiPIMS von CemeCon.“

HiPIMS ermöglicht Schichtdicken bis zu 12 µm und steigert darüber hinaus die Qualität und Leistungsfähigkeit der Beschichtungen nochmals deutlich. Bildnachweis: CemeCon)

Paradigmenwechsel mi HiPIMS

„Früher galt in Fachkreisen das unumstrittene Dogma: PVD-Beschichtungen zum Fräsen und CVD-Beschichtungen zum Drehen. Es war undenkbar, PVD-Beschichtungen bei Drehoperationen einzusetzen, da mit dieser Technologie die erforderlichen Schichtdicken nicht erreicht wurden“, erklärt Dr. Arno Köpf, Entwicklungsleiter für PVD-Beschichtungen bei Boehlerit. „Die HiPIMS-Technologie änderte das schlagartig. Mir ihr sind heute Schichtdicken bis zu 12 µm reproduzierbar zu realisieren. Das ermöglicht einen erfolgreichen Einsatz auch in anspruchsvollen Drehprozessen.“

Was hat die HiPIMS-Technologie, was andere nicht haben? Dank der Synchronisation der HiPIMS-Kathodenpulse mit dem Substrattisch – ein einzigartiges CemeCon Feature – können die Eigenspannungen der Beschichtung aktiv gemanagt werden. Das ermöglicht hohe Schichtdicken bis zu 12 µm. Darüber hinaus steigert HiPIMS die Qualität und Leistungsfähigkeit der Beschichtungen nochmals deutlich: HiPIMS-Beschichtungen sind sehr glatt, dabei gleichzeitig hart und zäh. Sie besitzen eine ausgezeichnete Haftung und sorgen dank der gleichmäßigen Schichtdickenverteilung für optimalen Verschleißschutz des Werkzeugs.

Dr. Arno Köpf neben der CC800 HiPIMS von Boehlerit: „Früher galt: PVD zum Fräsen, CVD zum Drehen. Die HiPIMS-Technologie änderte das schlagartig. Mit ihr sind heute Schichtdicken bis zu 12 µm realisierbar. Das ermöglicht einen erfolgreichen Einsatz in anspruchsvollen Drehprozessen.“ (Bildnachweis: Boehlerit)

HiPIMS-Beschichtungen bereits erfolgreich im Einsatz

Boehlerit setzt HiPIMS-Beschichtungen bereits für Werkzeuge zum Fräsen, in der Kurbelwellen- und Rohrbearbeitung sowie in der Drehbearbeitung von rostfreien Materialien ein. Neue Schneidstoffsorten mit HiPIMS-Beschichtung zum Ziehschälen und Drehen von Stahl sind in der Testphase. Ein innovatives Highlight im Produktspektrum von Boehlerit sind die SawTec-2.0 Kreissägeblätter. Ihre Besonderheit: Im Gegensatz zu anderen Lösungen am Markt sind die Schneiden nicht aufgelötet, sondern lassen sich auswechseln. Das spart Anwendern enorme Zeit und Kosten ein.

Ein weiteres Plus sind die neuen HiPIMS-Beschichtungen der auswechselbaren Schneiden. „Damit sind unsere neuen Sägeblätter perfekt für Stahl und rostfreie Materialien, speziell in robusten Anwendungen. Erste Hochrechnungen haben ergeben, dass durchschnittlich vier SawTec-2.0-Sägeblätter rund 100 gelötete Sägeblätter ersetzen können“, ergänzt Thomas Waltenberger, Segmentleiter bei Boehlerit.

Mit der CC800 HiPIMS kann Boehlerit beim Drehen enormes Potential eröffnen. (Bildnachweis: Boehlerit)

Neue Möglichkeiten und enormes Potenzial

„Die HiPIMS-Technologie eröffnet uns enorme Optimierungspotenziale: Damit können wir nicht nur seit Jahren bewährte Schichtvarianten weiter verbessern, sondern auch innovative Schichtzusammensetzungen entwickeln, die uns neue Märkte erschließen. Die Möglichkeiten sind enorm“, freut sich Gerhard Melcher.

Kontakt:

www.cemecon.de