Schweizer Uhren sind für ihre Präzision weltberühmt, um sie herzustellen, sind Präzisionswerkzeuge unabdingbar. Das Schweizer Unternehmen Wirz Diamant AG aus Biel/Bienne ist seit fast 100 Jahren Partner der Uhrenindustrie und fertigt unter anderem diamantbestückte Fräs- und Drehwerkzeuge für die Uhrwerkfertigung. Für die Bearbeitung von PKD-bestückten (polykristalliner Diamant) Schneidkanten setzt Wirz die Drahterodiermaschine QWD 750H von Vollmer ein, dem schwäbischen Technologie- und Weltmarktführer für Schleif- und Erodiermaschinen.
Das Wirz-Team vor der Vollmer Erodiermaschine QWD 750H. Von links nach rechts: Thomas Meyer, Geschäftsführer; Michaël Leschot, Projektleiter; Sandro Langenberger, Produktion; Tommaso Carichino, Projektverantwortlicher und Sergio da Silva, Produktion. |
Schweizer Präzision dank schwäbischer Schärftechnologie: Wirz-Mitarbeiter Tommaso Carichino prüft die diamantbestückte Schneidkante eines Rotationswerkzeuges |
Das Team der Wirz Diamant AG mit Bernd Kern (zweiter von links), dem Leiter Vertrieb D, A, CH und Osteuropa bei Vollmer, vor dem Firmeneingang der Hauptzentrale in Biel/Bienne im Kanton Bern in der Schweiz. |
Die Stadt Biel – französisch Bienne – liegt im Schweizer Kanton Bern am nördlichen Ufer des Bielersees. Mit ihren gut 50.000 Einwohnern gilt Biel als Metropole der internationalen Uhrenindustrie – unter anderem haben dort die Swatch Group, Omega oder Armin Strom ihre Zentralen und Rolex seinen Produktionsstandort. Darüber hinaus sind dort im Schweizer Drei-Seen-Land zahlreiche Zulieferer der Schweizer Uhrenindustrie angesiedelt, darunter auch die Wirz Diamant AG. Seit fast 100 Jahren fertigt das Unternehmen hochwertige Spezialwerkzeuge aus Diamanten und andere Hartmaterialien, um Metalle und Verbundwerkstoffe präzise zu bearbeiten. Zu den Hauptkunden von Wirz zählen insbesondere Hersteller von Uhrwerken sowie Unternehmen aus der Metall und Kunststoff verarbeitenden Industrie.
"Der Diamant – natürlich oder künstlich gewonnen – ist für uns der zentrale Rohstoff, um unsere Dreh- und Fräswerkzeuge sowie Abricht- und Spezialwerkzeuge herzustellen", sagt Olivier Wirz, Urenkel des Unternehmensgründers der Wirz Diamant AG. "In erster Linie beliefern wir hiesige Uhrwerkhersteller sowie die Plexiglasindustrie, zudem kommen unsere Kunden aus verschiedenen Industriezweigen weltweit, bei denen es auf die präzise Zerspanung von Aluminium, Hartmetallen oder Verbundwerkstoffen ankommt."
Außer in Biel betreibt die Wirz Diamant AG zwei Produktionsstandorte in Brügg und Port, die Ortschaften liegen nur wenige Kilometer vom Hauptsitz entfernt. Rund die Hälfte des Umsatzes macht das Unternehmen mit seinen Fräswerkzeugen, etwa ein Drittel steuern die Erlöse der Drehwerkzeuge bei, den Rest teilen sich Abrichtwerkzeuge und sonstige Produkte wie Schreib- und Gravierdiamanten oder auch Tastdiamanten und Feilen. Während in Port vor allem Werkzeuge aus Naturdiamant und MKD (monokristalliner Diamant) gefertigt werden, findet in Brügg die Produktion von Werkzeugen aus PKD statt. Hier schärft Wirz seit etwa einem Jahr seine PKD-bestückten Fräs- und Drehwerkzeuge mit der Vollmer Drahterodiermaschine QWD 750H.
"Wir haben uns für die Vollmer Drahterodiermaschine entschieden, weil wir mit ihr auch komplexe Werkzeuggeometrien hochpräzise schärfen können", sagt Thomas Meyer, Geschäftsführer der Wirz Diamant AG. "Zudem kommt es bei uns darauf an, dass wir Fräs- und Drehwerkzeuge kostengünstig und einheitlich in hohen Stückzahlen fertigen können, all das erfüllt die QWD 750H und zwar mannlos und vollautomatisch rund um die Uhr."
Diamantwerkzeuge werden erodiert, weil es sich hierbei um einen berührungslosen Bearbeitungsprozess handelt, mit dem sich auch der härteste Stoff der Welt schärfen lässt. Aufgrund der angelegten Spannung zwischen Draht und Diamantwerkstück kommt es beim Erodieren zu einem Funkenübertrag, der an der Schneidkante gezielt mikroskopisch kleine Partikel ausschlägt. Wirz nutzt hierfür alle Bearbeitungsprogramme der QWD 750H, die über bis zu vier Erodierstufen verfügt, mit jeweils eigenen Erodierparametern wie Grobschruppen, Schruppen, Schlichten oder Feinschlichten.
Die Vollmer Erodiermaschine übernimmt direkt Werte der Werkzeugzeichnungen, die Wirz-Mitarbeiter konstruiert haben. Dies ermöglicht Wirz einen vollautomatischen Ablauf des Schärfprozesses, bei dem das Werkzeug in einer Aufspannung vermessen und erodiert wird. Ausgestattet mit einem Diagnosesystem kann während des Arbeitsablaufs kontinuierlich die Maschinenfunktion überprüft werden. Eventuell auftretende Störungen lassen sich direkt über das LCD-Display erkennen und sofort beheben.
"Gerade in der Metallindustrie steigt die Nachfrage nach diamantbestückten Rotationswerkzeugen mit hohen Standzeiten, da beim Bau energieeffizienter Maschinen, Anlagen oder Fahrzeugen immer öfter hochabrasive Verbundwerkstoffe verwendet werden", sagt Dr. Stefan Brand, Geschäftsführer der Vollmer Gruppe. "Wirz hat diesen Trend erkannt und sich weltweit mit seinen hochpräzisen Diamantwerkzeugen positioniert. Dass Wirz seine Werkzeuge mit einer Vollmer Drahterodiermaschine fertigt, macht uns nicht nur stolz, sondern zeigt uns, dass wir hier technologisch die richtigen Weichen gestellt haben."
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