Internationaler Werkzeugmaschinenbau

- Deutschland in allen Disziplinen vorne - Weltproduktion auf Spitzenniveau - Wachstumstreiber Asien dominiert die Triade

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Im internationalen Wettbewerb haben sich die deutschen Hersteller 2006 in allen Disziplinen in der ersten Liga behauptet: Weltmeister im Export, Weltmeister in der Produktion umformtechnischer Maschinen, Vizeweltmeister in der Gesamtproduktion, drittstärkster Importeur und viertgrößter Markt weltweit. Vergleichbar erfolgreich ist nur Japan, das ebenfalls überall unter den fünf Erstplatzierten rangiert. Lediglich im Import fällt Japan aus der Spitzengruppe heraus. Obwohl es der zweitgrößte Markt weltweit ist, beträgt die Importquote nur 6 Prozent. Japanische Anwender setzen weitgehend Technologie Made in Japan ein.

In der Werkzeugmaschinenproduktion werden die deutschen Hersteller im laufenden Jahr aufholen. Zuletzt lagen sie mit einem Weltmarktanteil von rd. 17 Prozent weit hinter den Japanern. „Der Produktionsanstieg war 2006 mit 4 Prozent angesichts der sprudelnden Bestellungen jedoch eher verhalten“, kommentiert Carl Martin Welcker, Vorsitzender des VDW (Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken). Für 2007 werde er dynamischer ausfallen. Das zeige die VDW-Prognose, die einen Anstieg von 7 Prozent erwarte, so Welcker. Die Auftragseingänge der japanischen Hersteller sind hingegen in der zweiten Jahreshälfte 2006 nur noch schmal ausgefallen. Dies wird entsprechend Rückwirkung auf die Produktion 2007 haben, so dass der Abstand zwischen beiden Konkurrenten schrumpfen wird.

Weltproduktion auf Spitzenniveau

Die internationale Werkzeugmaschinenindustrie befindet sich in einer historisch einzigartigen Wachstumsphase. Nach aktuellen Schätzungen stieg die Weltproduktion 2006 um 10 Prozent auf die neue Rekordmarke von 47,4 Mrd. Euro. Damit ist 2006 das dritte Wachstumsjahr in Folge mit insgesamt 46 Prozent Steigerung. In der letzten vergleichbaren Boomphase von 1987 bis 1989 belief sich der Zuwachs „nur“ auf 34 Prozent.

Wachstumstreiber Asien dominiert die Triade

Innerhalb der Triade wird das internationale Werkzeugmaschinengeschäft von den Asiaten getrieben. 2006 produzierten sie etwa die Hälfte des Weltvolumens und verbrauchten es auch gleichzeitig. Europa steht für 42 Prozent Anteil, Amerika für 10 Prozent. Obwohl Asien schon in den Jahren zuvor die mit Abstand dynamischste Region war, hat es auch 2006 nochmals überproportional zugelegt. Auf Eurobasis stieg die asiatische Produktion um 12 Prozent, der Verbrauch um 14 Prozent. Während die Werkzeugmaschinennachfrage in Amerika 2004 und 2005 kräftig wuchs, wird Europa den Hauptschwung im laufenden Jahr 2007 entfalten. Dies zeigen die eindrucksvoll gestiegenen Inlandsaufträge der europäischen Werkzeugmaschinenhersteller.

China und Indien sind die Protagonisten der asiatischen Aufholjagd. Sie werden flankiert von Südkorea und Taiwan, die ebenfalls zweistellige Produktions- und Verbrauchszuwächse erzielten. Hinzu kommen Märkte wie Russland und Türkei sowie verschiedene kleinere Märkte, die ihre höheren Rohstofferlöse in Investitionen zum Aufbau der Industrie stecken.

Werkzeugmaschinen-Produktion: Top-5-Länder Weltproduktion 2006: 47,4 Mrd. EUR

Werkzeugmaschinen-Verbrauch: Top-5-Länder Weltproduktion = Weltverbrauch 2006: 47,4 Mrd. EUR

Hinweis: Ohne Teile, Zubehör; 2006 = Schätzungen; VDW Annahme: Weltproduktion = Weltverbrauch
Quellen: VDW, VDMA, nationale Verbände, Gardner Publications