Logistik seit den 70ern

Mehr als 2.200 automatische Lagersysteme hat KASTO bereits in aller Welt realisiert – dabei ist dieser Geschäftsbereich im Vergleich zur Sägetechnik noch relativ jung. Der Erfolg der Sparte beginnt in den 1970er Jahren...

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1972 entwickelt KASTO ein vollautomatisches Kragarm-Portallager, in dem Stabmaterialien in Langgutkassetten eingelagert und vollautomatisch gesägt werden können.

Anfang der 1970er Jahre ist KASTO bereits ein renommierter Hersteller von Metallsägemaschinen mit einem umfangreichen Portfolio an Bügel- und Kreissägen. 1972 wagt sich das Unternehmen an ein vollkommen neues Projekt: Sowohl für die eigene Produktion als auch für einen Kunden entwickelt KASTO ein vollautomatisches Kragarm-Portallager, in dem Stabmaterialien in Langgutkassetten eingelagert werden können. Der erste Schritt in den heute erfolgreichen Geschäftsbereich Lagertechnik ist damit getan.

Die beiden Lagersysteme verfügen bereits über integrierte Kreissägemaschinen. Das eingelagerte Material wird vollautomatisch zugeschnitten und Reststücke ebenso selbstständig zurückgelagert. Die von den Sägen benötigten Technologiewerte des jeweiligen Werkstoffs fixierten die KASTO-Konstrukteure mit Schiebern an den Kassetten, von denen die Maschinen Schnittgeschwindigkeit und Vorschub abgreifen konnten. Schaltschränke mit Schrittschaltwerken sorgten für die Steuerung des gesamten Systems – ein Meilenstein auf dem Weg zur automatisierten Logistik und Anarbeitung.

Einfache Lösungen zunächst gefragter

In den folgenden Jahren entwickelt sich die Lagertechnik bei KASTO jedoch zunächst nur schleppend. Wie sich herausstellt, sind die hochtechnisierten aufwändigen Lagersysteme ihrer Zeit noch voraus und kommen nur für wenige Kunden in Frage. 1978 stellt das Unternehmen das KASTO Sägezentrum – bestehend aus einem Kragarmlager mit Portal-Bediengerät, Einzelstabhandling und integrierten Sägemaschinen – der Fachwelt vor und feiert damit einen durchschlagenden Erfolg.

1986 präsentiert KASTO die ersten Lagersysteme in Überfahrbauweise (mit integriertem Sägezentrum)

Immer neue Innovationen erweitern das Portfolio in den Folgejahren deutlich. 1986 präsentiert KASTO die ersten Lagersysteme in Überfahrbauweise, 1993 das Wabenlager, 2002 ein vollautomatisches Stapeljochlager und 2004 ein Längslagersystem für Blech. Das Unternehmen ist an der Entwicklung sämtlicher Lagertypen als Vorreiter beteiligt und setzt durch frische Ideen wie die Umstellung auf das System Ware-zum-Mann neue Trends.

Auch bei den eigenen Produktionskapazitäten macht sich die zunehmende Bedeutung des Geschäftsbereichs bemerkbar: Fertigungseinrichtungen werden erweitert, Hallen vergrößert und an den veränderten Bedarf angepasst. Auch forciert KASTO immer mehr die Entwicklung der benötigten Software im eigenen Haus – heute ein absolutes Alleinstellungsmerkmal des Anbieters.

Leuchtturmprojekte setzen neue Standards

Zusammen mit seinen Kunden realisiert KASTO immer wieder wegweisende Leuchtturmprojekte. Es entstehen Systeme mit mehreren Gassen, verschiedenen Regalbediengeräten auf einer Schiene oder umfangreicher Peripherie.

Die ersten Lagerverwaltungssysteme arbeiten damals noch mit Lochkarten.

Ein weiterer Meilenstein ist die vollautomatische Kommissionierung aus der Langgut-Kassette, die 2002 erstmals zum Einsatz kommt. 2013 präsentiert das Unternehmen ein System, das eine automatisierte Verteilung der eingelagerten Materialien auf LKW-Touren ermöglicht – besonders für Stahlhändler eine enorme Erleichterung.

Das bis dato größte KASTO-Lagersystem steht im baden-württembergischen Ellwangen bei der Firma Kicherer: Hier sorgen insgesamt sechs Regalbediengeräte, 10.000 Kassettenplätze, zwei Tourenverteilsysteme und die dazugehörige Steuerungs- und Verwaltungssoftware für einen reibungslosen Materialfluss.

Die Kombination aus Lagersystem, Sägetechnik und anschließendem Materialhandling entwickelt sich schon früh zu einem Spezialgebiet von KASTO.

Doch auch das eigene Logistikzentrum am Hauptsitz in Achern ist durchaus spektakulär: Es handelt sich dabei um ein Wabenlager für Langgut, Blech, sperrige Güter und Euro-Paletten, die von einem Regalbediengerät gehandhabt und von einem separaten Manipulator kommissioniert werden.

Ebenfalls integriert sind eine Bandsägemaschine KASTOtec und eine Kreissägemaschine KASTOvariospeed, die mit einer Roboter-Sortiereinrichtung, Entgrateinrichtung, automatischer Etikettenbereitstellung und einem Behältermanagementsystem ausgestattet ist. Somit sind in der Anlage sämtliche Geschäftsbereiche des Unternehmens vertreten.

Steigende Anforderungen erfordern frische Ideen

Hauptverantwortlich für den mannlosen Betrieb der automatischen Lagersysteme ist das Regalbediengerät (RBG).

Die Entwicklung der Lagertechnik ist bei KASTO natürlich noch lange nicht am Ende. Schließlich steigen auch die Anforderungen an die Systeme: Sie müssen über einen langen Zeitraum sehr leistungsfähig sein und eine hohe Verfügbarkeit aufweisen. Intelligente Software-Lösungen sind gefragt, damit sich die Anlagen selbst organisieren sowie zeit- und wegeoptimiert arbeiten können und sich in verschiedenste IT-Umgebungen nahtlos integrieren lassen.

Ein Trend geht auch zum Handling des Materials an den Ein- und Auslagerstationen, um eine möglichst mannlose Handhabe zu erreichen. Immer gefragter sind auch Kombinationen aus Lager und Sägezentrum, um einerseits das Material direkt zu kommissionieren, aber auch einen vollautomatischen Sägeprozess inklusive Sortierung realisieren zu können.

Immer mehr Kunden setzen langjährig auf automatisierte Lagertechnik, um ihre Prozesse zu optimieren, mannlose Schichten zu nutzen und die Ergonomie für die Mitarbeiter zu verbessern.

Um die Wünsche seiner Kunden auch in Zukunft zu erfüllen, investiert KASTO viel in die Weiterentwicklung seiner Produkte. Bestehende Lösungen werden kontinuierlich verbessert und optimiert, das Portfolio immer wieder um neue Ideen erweitert. Ziel ist immer, die Ausbringleistung der Lagersysteme zu erhöhen, Materialien noch flexibler bereitzustellen und die Kosten pro Zugriff zu senken.

Besonderes Augenmerk legt das Unternehmen aktuell auf die Peripherie: Denn Roboter und Manipulatoren, die das gelagerte oder gesägte Material vollautomatisch handhaben, bieten den Anwendern deutliche Prozess- und Kostenvorteile. Man darf also diesbezüglich auf weitere Neuheiten aus dem Hause KASTO gespannt sein.

Kontakt:

www.kasto.com