DGQ verleit Walter-Masing-Preis

Der mit 10.000 Euro dotierten Preis wurde am 6. November vergeben. Dieses Jahr Teilen sich ihn zwei Forscher.

2752
(v.l.n.r) DGQ-Präsident Udo Hansen, Dr. Ina Heine, Oberingenieurin am Werkzeugmaschinenlabor WZL der RWTH Aachen, Prof. Dr. Robert Schmitt, Vorstandsmitglied der DGQ, Christoph Voigtmann vom Werkzeugmaschinenlabor WZL der RWTH Aachen, Dr. Benjamin Häfner, Oberingenieur am wbk Institut für Produktionstechnik am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und Angelika Müller, Vorstandsmitglied der DGQ und Vorsitzende des Preiskuratoriums des Walter-Masing-Preises.

Die Deutsche Gesellschaft für Qualität (DGQ) vergab am 6. November den Walter-Masing-Preis für Bestleistungen im Qualitätsmanagement 2018. Sieger wurde Christoph Voigtmann vom Werkzeugmaschinenlabor WZL der RWTH Aachen University, der sich den Preis mit Dr. Benjamin Häfner vom wbk Institut für Produktionstechnik am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) teilt.

Christoph Voigtmann erhält einen Teil des mit 10.000 Euro dotierten Preises für seine Forschungsarbeit zum „Risiko minimalinvasiver chirurgischer Bohrprozesse“ über die Risikomodellierung bei Operationen. In seiner Arbeit befasst er sich mit minimalinvasive Operationsverfahren, die konventionelle chirurgische Eingriffe verdrängen, da sie zu einer geringeren Anzahl an Komplikationen und zu einer kürzeren Genesungszeit führen.

Um diese Eingriffe durchführen und optimieren zu können, muss jedoch das Verletzungsrisiko für den Patienten vor der Operation abgeschätzt werden. Die Positionierung der Bohrer und die Temperaturentwicklung können dazu führen, dass wichtige Nerven oder Gefäße verletzt werden. Die Planung und Absicherung der Qualität dieser automatisiert durchgeführten Bohrung ist daher eine wesentliche Herausforderung der aktuellen Forschung.

Die Arbeit von Christoph Voigtmann zeigt anhand eines konkreten Beispiels, welche Herausforderungen bei der Planung dieser Operationen bestehen und welche Faktoren zu einem Verletzungsrisiko für den Patienten beitragen. Daraus wird erstmalig ein Gesamtmodell für das Patientenrisiko abgeleitet, welches zur Zulassung und Optimierung der Verfahren genutzt werden kann.

Zusätzlich wurde eine Würdigung an Dr. phil. Ina Heine (WZL) für ihre Arbeit zur „Qualitätsorientierung im mittleren Management – Entwicklung und Validierung eines Situational Judgement Test“ ausgesprochen. In ihrer Arbeit präsentiert sie den empirischen Entwicklungs- und Validierungsprozess der Heine Scale for Managerial Quality Orientation (HSMQ), mit der Qualitätsorientierung im mittleren Management messbar wird. Die Entwicklung dieses Instruments ist fundiert auf den Ergebnissen vorangegangener Forschungsarbeiten, in welchen Organisationskultur als wesentlicher Faktor für das Scheitern strategischer Veränderungsprozesse identifiziert worden ist.

Die Arbeit basiert auf der Annahme, dass insbesondere das mittlere Management Einfluss auf die dominierende Kultur einer Organisation hat. Eine ausgeprägte Qualitätsorientierung in dieser Zielgruppe begünstigt demnach eine starke Qualitätskultur. Unter Berücksichtigung verschiedener Methoden zur Personalauswahl und deren kriteriumsbezogener Validität ist die Methode des Situational Judgment Tests (SJTs) als Lösungsansatz ausgewählt worden. Die Datenanalysen zeigen signifikant positive Zusammenhänge zwischen den beiden Ergebnisgrößen „allgemeine Arbeitszufriedenheit und Arbeitsengagement“ sowie „wahrgenommene Qualitätsleistung der Abteilung“. Außerdem bestehen signifikant positive Zusammenhänge zwischen der Qualitätskultur und den zwei Ergebnisgrößen.

Kontakt:

www.wzl.rwth-aachen.de