Schneller, besser und 45 Prozent günstiger

Steigende Anforderungen und Tiefpreisangebote von der Konkurrenz aus Asien – für einen Komponenten-Lieferanten aus Mitteleuropa wurde die Luft im Absatzmarkt gefährlich dünn. Mit der Investition in Maschinen des Typs Mikron Multistar CX-24, wendete sich das Blatt.

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Bis vor wenigen Jahren stachen sie den Fahrzeuglenkern jeweils sofort ins Auge, wenn sie neue Reifen montiert hatten: die kleinen, schwarzen Fransen auf den Laufflächen. Für den Autofahrer und dessen Sicherheit waren die eigenwilligen Gummifäden irrelevant. Sie entstanden jeweils, wenn bei der Fertigung eines Reifens heißer Gummi durch die Entlüftungslöcher quoll. Etwas ärgerlicher waren die Borsten für den Hersteller: Jedes Mal, wenn die Mini-Fransen bei der Fertigung Luftlöcher verstopften, musste die Anlage angehalten und gereinigt werden. Das kostete Zeit und natürlich auch Geld.

Innovative Idee – wenig Gewinn

Multistar CX-24 – Auf 24 Stationen sind bis zu 44 Einheiten simultan im Einsatz und garantieren höchste Ausstossgeschwindigkeit

Ein mitteleuropäischer Komponenten-Lieferant löste das Problem mit Luftfederventilen, die sich beim Kontakt mit geschmolzenem Gummi sofort schließen. Das Resultat: keine verstopften Entlüftungskanäle mehr, längere Haltbarkeit der Formen und eine Reduktion des Gummiverbrauchs um rund 900 Tonnen pro Jahr. Soweit so gut – nur zeigten sich bald auch die Schwächen der Innovation: Jede Reifengrösse braucht ihre eigene Form. Und jede Form verbraucht pro Jahr etliche tausend Ventile. Auf einer Fläche von 130 Quadratmetern produzierte der Tier-2-Lieferant mit 16 Drehautomaten jährlich etwa 30 Millionen dieser Mikroventile.

Dabei setzte er auf Einspindeldrehautomaten mit Stangenbeladung . An den Drehautomaten wechselten sich bei drei Schichten an sieben Tagen die Woche täglich zehn Personen ab. Trotz Drehautomaten von höchster Qualität konnten Genauigkeit und Stückzahl nicht immer eingehalten werden. Dazu kamen durch den Schichtwechsel verursachte Geschwindigkeitseinbussen und Unterschiede im Arbeitsrhythmus. Oft lagen Produktionschargen außerhalb der Toleranz. Besonders unangenehm: Ein Mitbewerber aus Asien konnte deutlich tiefere Preise für ein ähnliches Produkt bieten.

Alles oder nichts

Luftfederventile verhindern zwar das Verstopfen der Kanäle, müssen aber bei jedem Formenwechsel ausgetauscht werden.

Sorgfältig wägte der Komponenten-Hersteller die nächsten Schritte ab. Mit den bestehenden Anlagen konnte er die Anforderungen seines Kunden nicht mehr erfüllen, das stand fest. Sollte er sich zurückziehen und den Auftrag kampflos den Mitbewerbern in Asien überlassen? Würde ein neues Produktionssystem die Wettbewerbsfähigkeit in Europa sichern können? Wie viel wäre die Investition in ein neues System wert? Und welches konnte die individuellen und komplexen Bedürfnisse in diesem Fall überhaupt abdecken?

Versprechungen, Hoffnungen und Zweifel

Der Hersteller prüfte verschiedene Angebote akribisch, darunter eine fast unglaublich anmutende Offerte der Schweizer Industriegruppe Mikron. Mit der Multistar CX-24 versprachen die Spezialisten aus dem Tessin eine umfassende Optimierung des Herstellungsprozesses. Waren die in Aussicht gestellten Kosteneinsparungen tatsächlich möglich?

Der Anfang einer neuen Ära

Der Komponenten-Hersteller wurde nicht enttäuscht: Gemeinsam mit den Fachleuten von Mikron konnte er die Produktionsfläche von über 130 Quadratmetern auf 39 Quadratmeter reduzieren. Die Mikron Multistar CX-24 kann ein Werkstück gleichzeitig von oben und von unten bearbeiten. Nach Bedarf richtet sie Rohmaterial von der Rolle, bevor es mit einer maximalen Toleranz von 5/100 Millimetern in gleiche Teile geschnitten wird. Die Multistar CX-24 besticht durch höchste Fertigungs- und Wiederholgenauigkeit. Auf 24 Stationen sind bis zu 44 Einheiten simultan im Einsatz und garantieren höchste Ausstossgeschwindigkeit. Mit dem Wechsel von der Stangen- zur Drahtzuführung hat sich die Anzahl Stopps deutlich reduziert. Gleichzeitig konnte der Hersteller massiv Kosten für den Rohstoff einsparen. Von den insgesamt 24 Stationen werden 20 für die Bearbeitung und vier für das Be- und Entladen der Teile eingesetzt. Auf den 20 Bearbeitungsstationen können bis zu 40 Werkzeuge gleichzeitig arbeiten. Konstanz und Qualität sind herausragend. Und dies bei nur einer Anlage, einer Einstellung und einer Person pro Schicht.

Vom Erstkontakt zur Partnerschaft

Typische Teile, die auf der Transfermaschine Multistar CX-24 hergestellt werden.

Preisreduktion, kürzere Fertigungszeit und bessere Qualität der Ventile – für den Tier-2-Lieferanten hat sich der Mut gelohnt. Er reduzierte seine Produktionskosten um ganze 45 Prozent. Die Zusammenarbeit mit dem neuen Schweizer Partner war so gut, dass sie intensiviert werden sollte. Heute deckt der Komponenten-Hersteller seinen gesamten Bedarf in diesem Bereich über Mikron ab. Unterdessen steht die Multistar CX-24 auch nicht mehr ganz allein in den Werkhallen des Ventilherstellers – längst sind zwei weitere Mikron Multistar CX-24 Transfermaschinen dazugekommen, um den steigenden Bedarf abdecken zu können. Und ein Ende der vielversprechenden Partnerschaft zwischen den europäischen Anbietern ist noch nicht abzusehen.

Kontakt:

www.mikron.com