Moulding Expo präsentiert innovatives Give-away

Wer die Moulding Expo besucht, der kann ein ganz besonderes Erinnerungsstück mit nach Hause nehmen: Das „3-2-eat!“-Esswerkzeug – entwickelt vom Maschinenbau-Nachwuchs in Kooperation mit dem Werkzeug- und Formenbau und spritzgegossen unter den Augen der Messebesucher.

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3-2-eat: Das diesjährige Give-away der Moulding Expo.

„Wir wollen als erste Messe unser eigenes Give-away vom Entwurf bis zur Serienproduktion begleiten“, sagt Florian Niethammer, Teamleiter der Moulding Expo bei der Messe Stuttgart. Für die Umsetzung des ambitionierten Projekts holte sich die Messe Stuttgart kompetente Partner ins Boot. „Wir wandten uns wie ein Kunde an die Studierenden des Masterstudiengangs Maschinenbau von Professor Steffen Ritter an der Hochschule Reutlingen und riefen einen Lieferantenwettbewerb für ein Besteck aus – fast wie im richtigen Leben.“

Die Vorgaben waren klar umrissen. Das gewünschte Produkt sollte innovativ und nachhaltig sein – ein Geschenk an den Besucher, das nicht gleich nach der Messe weggeworfen wird. Es sollte ein robustes und multifunktionales Teil entstehen, gefertigt aus Hochleistungskunststoff, und leicht zu transportieren. Natürlich mehrfach verwendbar, selbst erklärend in der Bedienung, von ansprechendem Design und angenehmer Haptik und mit einer Fläche, auf der ein Logo Platz finden kann.

Professor Steffen Ritter mit seinen Masterstudenten.

Vorgaben, die das Projekt für Steffen Ritter zu einem „idealtypischen Fall“ machen. „Jedes Semester veranstalte ich mit meinen Masterstudenten ein ‚Produktentwicklungs-Echtprojekt‘“, erklärt der Reutlinger Professor, und da sei Input mit allen realen Fragestellungen eines „Auftraggebers“ ein wahrer Segen, wenn es darum gehe, die Studenten auf den Arbeitsmarkt vorzubereiten. Eine zusätzliche Herausforderung bei der Entwicklung des Bestecks war laut Ritter, dass „3-2-eat!“ auch alle Anforderungen der Nahrungsmittelindustrie erfüllen musste, damit es bedenkenlos zum Einsatz kommen kann. „Umgekehrt ist es für die Studenten ein ganz tolles Geschenk und eine Ehre, sich auf der Messe präsentieren zu dürfen“, erklärt Ritter die motivierende Stimmungslage im Team.

Werkzeugaufbau

Zwei Wochen hatten die Studenten Zeit, ein erstes Konzept für das Messe-Give-away zu erarbeiten. Sie teilten sich in drei Bauteilteams auf und tüftelten an ihren Entwürfen, die schließlich dem „Kunden“ präsentiert wurden. Aus drei Entwicklungen ging dann das spätere Produkt hervor, bei dem Löffel und Gabel als Kombiteil und das separate Messer per Bajonettverschluss verbunden werden können. Gemeinsam machten sich in der Folge die 20 Nachwuchs-Maschinenbauer daran, die Konzeptidee zu verfeinern und letztendlich umzusetzen. In einzelnen Teams wurden etwa Gabelteile oder die Messerschneide im Detail konstruiert. Auf dem 3D-Drucker konnten bald erste Prototypen erstellt werden – und natürlich wurde auch ein Probeessen durchgeführt, bei dem Stichtests mit der Gabel sowie Streich- und Schneidetests mit dem Messer im Vordergrund standen.

Professor Steffen Ritter mit seinen Masterstudenten bei Werz-Vakuum-Waermebehandlung.

Am Ende war ein ausgereiftes Top-Produkt entstanden, mit dem die Studenten in die Zusammenarbeit mit den Werkzeugbauern gingen. „Wir konnten sechs Aussteller der Moulding Expo gewinnen, sich an dem Projekt zu beteiligen“, sagt Florian Niethammer. Bei der Werkzeugkonstruktion und -fertigung für „3-2-eat!“ stand den Studenten der Werkzeugbau David Erz aus Laichingen zu Seite. Die anschließende Härtung der Bauteile übernahm Werz Vakuum-Wärmebehandlung aus Gammertingen. Die Experten von Reichle, dem Gravier- und Laserschweißzentrum in Bissingen an der Teck, brachten die hochwertige Textur ins Werkzeug. Und auch hier begleitete Niethammer den gesamten Prozess.

Werkzeug während der Bearbeitung mit 3D-Druck.

„Ich habe viel über Werkzeugbau gelernt“, erklärt der MEX-Teamleiter. „Es war spannend, ‚hands-on‘ zu erleben, wie von der Ideenfindung über die Werkzeugfertigung bis zur Abmusterung ein Produkt entsteht. Da kriegt man fast Lust, selbst Werkzeugmacher zu werden …“

Zu Recht, denn das „3-2-eat!“-Esswerkzeug zeigt, was durch Kooperation in der Branche alles möglich ist. „Das Produkt steht exemplarisch für die Herausforderungen, die an den Werkzeug- und Formenbau gestellt werden“, erklären Niethammer und Ritter unisono. Das Besteck soll nämlich nicht nur schön aussehen, sondern auch einen hohen Nutzwert haben. Davon können sich dann die Besucher der Moulding Expo in Stuttgart ein Bild machen.

Messer im Querschnitt

Mit Material von BASF und Granula wird „3-2-eat!“ live auf der Messe auf einer Spritzgießmaschine von Arburg produziert, getreu dem Leitsatz der Moulding Expo „von der Branche für die Branche“. Übrigens: Da das Give-away aus Kunststoff gefertigt ist, darf es sogar mit ins Handgepäck genommen werden – wichtig für alle, die mit dem Flugzeug zur Moulding Expo anreisen.

Das „3-2-eat!“-Esswerkzeug – spritzgegossen unter den Augen der Messebesucher in Halle 4, Stand A02.

Kontakt:

www.moulding-expo.de