Feinbearbeitung von Bohrungen mit großem Durchmesser

Mit dem HPR400 von MAPAL werden höchste Genauigkeit und höchste Standzeiten erreicht.

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Um Bohrungen mit großen Durchmessern in einer definierten Toleranz feinzubearbeiten, stehen Anwender häufig vor der Frage: Reiben oder Ausspindeln? Auf der einen Seite kann mit mehrschneidigen Reibwerkzeugen erheblich schneller gearbeitet werden und sie sind weniger empfindlich bei unterbrochenem Schnitt. Auf der anderen Seite ist die Aufbereitung der Reibahlen mit fest eingebauten Schneiden ein aufwendiger Prozess.

Um diesen Prozess zu vereinfachen, die Umlaufmenge und den Logistikaufwand zu reduzieren, sowie den Einstellaufwand zu minimieren, hat MAPAL das High-Performance-Reibwerkzeug HPR400 entwickelt. Durch spezielle, hochgenaue Plattensitze können Anwender bei diesem System die Schneiden direkt vor Ort mit einem Drehmomentschlüssel wechseln. Falsches Einbauen ist ausgeschlossen, da nur eine Einbaulage möglich ist und die Schneiden an einer beliebigen Position montiert werden können.

Umlaufmenge und Lagerbestand reduziert

Damit entfällt nicht nur der Einstellaufwand, sondern auch die Anlieferung zur Wiederaufbereitung. Anwender müssen lediglich die Schneiden von MAPAL vorrätig haben. Die Menge der benötigten Werkzeuge ist gering, da keine Grundkörper aufbereitet werden müssen. Mit minimalem Aufwand und geringer Umlaufmenge der Werkzeuge erreicht der Anwender mit dem HPR400 so hochgenaue Bohrungen.

Bewährte Eigenschaften inkludiert

Das Prinzip des HPR400 ist mit anderen Systemen kombinierbar und damit als Kombinationswerkzeug auslegbar, beispielsweise mit Vorbearbeitungsstufen oder einem Spannsystem für Einschusslösungen. Das Reibwerkzeug verfügt über eine innere Kühlmittelzufuhr, der Kühlschmierstoff gelangt direkt und schnell an die Schneide. Die Ungleichteilung der Plattensitze sorgt für einen ruhigen Schnitt.

k164_160928_03Schneiden auf Werkstoff und Bearbeitung angepasst

Der HPR400 ist im Durchmesserbereich von 50 bis 315 mm mit HSK- oder der MAPAL eigenen Modulaufnahme verfügbar. Er kann für nahezu jeden Werkstoff genutzt werden, da die Schneiden entsprechend angepasst werden. MAPAL bietet verschiedene Schneidplatten, aus Hartmetall, ohne oder mit CVD-Beschichtung, aus Cermet und mit PKD oder PcBN bestückt.

Unschlagbar in Kombination: HPR 400 und Schneidstoff HC419

Vor allem für die prozesssichere Gussbearbeitung hat MAPAL den verschleißbeständigen Schneidstoff HC419 mit CVD-Beschichtung entwickelt. Dieser Schneidstoff hat sich durch hohe Schnittwerte mit langen Standzeiten bewährt. Denn mit CVD-Beschichtungen kann ein breites Spektrum an Legierungen bearbeitet werden. Das ist umso wichtiger, da Gusswerkstoffe laufend weiterentwickelt werden, um die Anforderungen an Temperaturbeständigkeit und Leichtbau zu erfüllen. Unter anderem bei zahlreichen Automobilherstellern ist der HPR400 in Verbindung mit dem Schneidstoff HC419 bereits erfolgreich im Einsatz, beispielsweise für die Bearbeitung von Bremssätteln, Schwenklagern sowie Getriebegehäusen.

Bewährungsprobe in der Praxis bestanden

Ein weiteres Anwendungsbeispiel für den HPR400 ist die Bearbeitung der Hauptbohrung eines Differenzialgehäuses. Hier bearbeitet der Anwender den Werkstoff GJS 400 mit dem Werkzeugsystem im Durchmesser 150 mm mit acht Schneiden. Die Anforderungen sind die zu erreichende Toleranz von IT7 sowie die hohe Oberflächengüte.

Mit einer Schnittgeschwindigkeit von 160 m/min sowie einem Vorschub von 1,6 mm wird sowohl die geforderte Toleranz eingehalten als auch ein Mittenrauwert von Ra = 1,3-1,45 µm erreicht. Und das mit einer Standzeit von 2.720 Bohrungen. Mit dem zuvor in Serie eingesetzten Werkzeug wurde lediglich eine Standzeit von 1.000 Bohrungen erreicht.

Kontakt:

www.mapal.de