Neue Beyond-Wendeschneidplatte von Kennametal

Spezielle Geometrie gewährleistet weichen Schnitt mit optimaler Spanabfuhr und minimaler Schnittkraft

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 Mit den neuen Beyond MR-Wendeschneidplatten von Kennametal können die unterschiedlichsten Werkstoffe bearbeitet werden. Ideal sind sie für die Bearbeitung von rostfreien Stählen. Das Ergebnis sind kürzere Zykluszeiten und eine lange Werkzeugstandzeit.

„Gerade die Kombination aus Schneidplattengeometrie und Schneidstoffsorte führen zu höherer Verschleißfestigkeit und weicherem Spänefluss“, sagt Dr. IgorKaufmann, Senior Manager in der Produktentwicklung RD&E bei Kennametal.

Zweiseitige indexierbare Wendeschneidplatten haben üblicherweise vier Schneidkanten pro Seite, wobei die Schneidkanten durch einen Spanformer von der Auflagefläche entfernt sind. Das hat Zugspannung in den Hartmetalloberschichten zur Folge. Dabei verursacht die konventionelle Gestaltung des Spanformers mit klar getrennten positivem Bereich und flachem Spannutgrund eine Stelle der Spannungskonzentration, die zur Verkürzung der Standzeit führen kann. Durch die besondere Geometrie des neuen Spanformers werden die Spankontrolle und der Schneidprozess optimiert.

Die Einzigartigkeit der Beyond MR-Wendeschneidplatten besteht unter anderem in einer speziellen bogenförmigen Spanformer-Geometrie, durch die Wechselbelastungen reduziert werden. Der Radius des Spanformers ist zunächst sehr groß, wird dann aber deutlich kleiner und bildet so die Einlaufregion des Spanformers“, erklärt Kaufmann.

Von der tiefsten Stelle des Spanformers aus wird der Radius des Spanformers wieder größer und bildet so die Auslaufregion. Da die Oberfläche des Spanformers stets bogenförmig ausgeführt ist, kommt es zu gleichmäßiger Spanformung und kontrolliertem Spanbruch. Dadurch wird die Reibung an der Werkzeugoberfläche reduziert. Über den positiven Spanwinkel und die sanft gebogene Spanablauffläche werden die Schnittkräfte und die Kantenstabilität zusätzlich kontrolliert. Gleichzeitig werden Schnittkräfte reduziert und die Werkzeugstandzeit erhöht.

„In Bezug auf den Spänefluss hat es etwas Derartiges noch nie gegeben“, sagt Jan Andersen, Senior Product Manager Drehwerkzeuge. Obwohl sie prozessbedingt hohen Schnittkräften ausgesetzt sind, gelten zweiseitige indexierbare Wendeschneidplatten gemeinhin als weniger prozessstabil, da die Spannut eine hohe Biegebelastung der Platte hervorruft. Das Schneidprofil der Beyond MR-Wendeschneidplatten ohne Kraftangriffspunkte führt trotz des hochpositiven Schnittwinkels zu einem extrem stabilen Schneidplattenkörper. Sogar bei hohen Schnitttiefen wird die Drehbearbeitung sicherer und stabiler und die Belastung der Werkzeugmaschine und des Werkstücks geringer. Darüber hinaus begünstigen Mulden zwischen den Spanformelementen die Kühlmittelführung an die Schneidkante. Die Unterbindung einer übermäßigen Wärmeentwicklung führt zur niedrigeren Temperatur in der Zerspanungszone und somit höherer Werkzeugstandzeit.

„Seit jeher galt die Herausforderung: entweder mehr Teile pro Stunde oder mehr Teile pro Werkzeug“, sagt Manuel Sedan, Senior Product Manager Drehwerkzeuge bei Kennametal. „Höhere Schnittgeschwindigkeiten können zu Fertigungsproblemen führen, da es zur Bildung von Wirrspänen kommen kann. Auch die Einrichtvorgänge verlängern sich aufgrund der Tatsache, dass die Späne aus der Maschine entfernt werden müssen. Außerdem sind die Zeiten, als es pro Maschine einen Bediener gab, längst vorbei. Wenn ein Mitarbeiter eine Fertigungszelle oder eine ganze Reihe von Maschinen bedient, sind Prozesssicherheit und die Leistung der Werkzeuge unabdingbare Erfolgsfaktoren. Beyond MR ist wirklich eine spannende Entwicklung, die höhere Schnittgeschwindigkeiten, mehr Teile pro Schicht, exzellente Spankontrolle und hohe Werkzeugstandzeiten verspricht.“

Kontakt:

www.kennametal.com