Strategische Allianz bündelt Kernkompetenzen

Gemeinsam auf Draht: Die Röhm GmbH aus Sontheim/Brenz und die Mapal Dr. Kress KG aus Aalen entwickeln gemeinsam ein Werkzeugspannsystem der neuen Generation.

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Durch die Kombination der innovativen Verriegelungseinheit „Super Lock“ mit dem neuartigen elektrischen Betätigungssystem „Clamp-by-Wire“ setzen Röhm und Mapal neue Maßstäbe in der automatischen Werkzeugspannung. Das gemeinsame Projekt ermöglicht schnelle und sichere Werkzeugwechsel durch die präzise Erfassung und Auswertung von Spannvorgängen.

Bereits 2007 und 2008 wurden auf den Maschinenbau-Leitmessen EMO und AMB die Neuentwicklungen „Clamp-by-Wire“ und „SUPER-LOCK“ unabhängig voneinander vorgestellt. Röhm und Mapal arbeiten eng zusammen, um die zwei Konzepte in einem Produkt zu vereinen. Die Hauptmerkmale des neuen Produktes sind der selbstverriegelnde Spannsatz und der Linearmotor. Dadurch werden die bisher notwendigen Federpakete und Hydraulikeinheiten überflüssig. Die Komponenten für den elektrischen Antrieb wurden von Röhm und Mapal in Zusammenarbeit mit der Firma Aradex aus Lorch entwickelt.
Eine entsprechend ausgerüstete Versuchsspindel ist bei Mapal in Aalen bereits im Aufbau. Somit können sich interessierte Anwender ein reales Bild von den Möglichkeiten und Produktvorteilen machen. Auf der diesjährigen EMO Messe in Mailand werden die Ergebnisse dem Fachpublikum vorgestellt.

Die Vorteile des neuen Systems „Clamp-by-Wire“ für den Anwender sind offensichtlich: Durch die Analyse des Kraftverlaufs beim Spannen des Werkzeugs werden Verschmutzungen und Späne im µm-Bereich sowie Toleranzen von Werkzeugaufnahmen sicher erkannt.
Da selbst kleinste Späne oder eine mangelnde Schmierung sicher entdeckt werden, können damit Ungenauigkeiten vermieden werden – ein perfektes Bearbeitungsergebnis ist also garantiert.

Dabei ist die Geschwindigkeit des Systems nahezu unerreicht: Durch den Linearmotor können Werkzeuge innerhalb von nur 50 Millisekunden gespannt oder gelöst werden – bisher dauerte das gut und gerne fünf mal so lange. Ein wichtiger Vorteil des neuen Spannsystems betrifft die Spannkraft. Durch den Verzicht auf Federpakete wird eine lange Lebensdauer garantiert, denn einen alterungsbedingten Abfall der Einzugskraft gibt es nicht mehr. Zudem ist die Einzugskraft stufenlos regelbar. So können Werkzeuge mit besonders großen Querkräften mit höherer Kraft gespannt werden, beispielsweise in der Schwerzerspanung oder bei extrem hohen Drehzahlen. Dadurch erhöht sich die Wuchtgüte sowie die statische und dynamische Steifigkeit des rotierenden Systems. Der Anwender profitiert von höheren Zerspanleistungen und längeren Standzeiten. Gleichzeitig kann bei Operationen mit geringeren Kräften die Spannkraft reduziert und damit die Lebensdauer der Spindel verlängert werden.

Durch den hydraulikfreien Aufbau von „Clamp-by-Wire“ wird greifbar, was bis vor einigen Jahren kaum vorstellbar war – die hydraulikfreie Maschine. Neben dem Vorteil, dass die Wärmeeinbringung in die Spindel deutlich geringer ausfällt und den Anwendern ein exaktes Spannen mit definierten Kräften ermöglicht wird, erlaubt dies ganz neue Maschinenkonzepte. Dies ist insbesondere vor dem Hintergrund steigender Energiepreise und den Anschaffungs- und Betriebskosten für Hydraulikaggregate von Bedeutung.

Röhm und Mapal sind deshalb überzeugt vom gemeinsam eingeschlagenen Weg – weg vom herkömmlichen hydraulischen System hin zum prozesssicheren, umweltfreundlichen und energieeffizienten System der Zukunft. „Das konsequente Vorantreiben von Innovationen steht bei beiden Unternehmen im Fokus. Ausgezeichnetes noch besser zu machen ist unser täglicher Anspruch.“, sind sich die Geschäftsführer Dr. Kress, Mapal, und Dr. Fried, Röhm, einig.

Kontakt:

www.roehm.biz

www.mapal.com