Weltkongress der Produktionstechnik ehrt Siemens-Professor Klaus Wucherer

Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing. E.h. Klaus Wucherer, bis Dezember 2007 Mitglied des Vorstandes der SIEMENS AG, ist auf der 58. CIRP General Assembly in Manchester, dem Weltkongress der Produktionstechnik, mit dem Nicolau Award der Internationalen Akademie für Produktionstechnik CIRP ausgezeichnet worden. Damit wurde Klaus Wucherer für seine weltweit bedeutenden Beiträge und Verdienste im Bereich der Produktionstechnik geehrt.

7430

Die Internationale Akademie der Produktionstechnik, kurz CIRP (franz. College International pour la Recherche en Productique), mit Stammsitz in Paris, ist die weltweit bedeutendste Vereinigung auf diesem Gebiet, eine globale Akademie der Produktionswissenschaften. Sie ist ein Zusammenschluss von 500 hochkarätigen Produktionswissenschaftlern und Vorständen namhafter Konzerne und Forschungsinstitutionen. 1951 gegründet, hat die CIRP stetig an Bedeutung und fachlicher Ausstrahlung gewonnen und prägt heute die internationale Forschung und Zusammenarbeit der Industrienationen entscheidend mit. Ihre Mitglieder gelten als die weltweit führenden Produktionswissenschaftler und genießen höchstes internationales Ansehen. Zweimal jährlich (Januar in Paris, August an wechselnden Plätzen weltweit) treffen sich die Experten für eine Woche, beraten über neue Entwicklungstendenzen, tauschen Forschungsergebnisse aus und initiieren Projekte. Auf diese Weise fördern sie die internationale Zusammenarbeit und den ständigen, weltweiten Erfahrungsaustausch. Den Staffelstab für die diesjährige Konferenz übernahmen die Ausrichter in Manchester 2007 von Dresden und geben diesen nun an Boston (USA) für 2009 weiter.

CIRP verleiht seit 2001 den Nicolau Award in Anerkennung herausragender wissenschaftlicher Verdienste und industrieller Beiträge zu unterschiedlichen Bereichen der Produktionstechnik. Der Preis wurde verliehen vom Präsidenten der CIRP-Akademie, Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing. E.h. Fritz Klocke vom Werkzeugmaschinenlabor WZL der RWTH Aachen, der in seiner Rede die Verdienste von Prof. Wucherer in den Bereichen der computerunterstützten Konstruktion, der computerunterstützten Steuerungssysteme, der Automatisierungstechnik und elektrischer und hybrider Antriebssysteme würdigte.

Prof. Wucherer betonte in seiner Rede die Bedeutung der Automatisierungstechnik in der industriellen Produktion. Eine Welt ohne Automatisierungssysteme in den Unternehmen ist heute nicht mehr denkbar. Gerade in einer Zeit, in der die Orientierung an Kundenwünschen und –bedürfnissen, höchste Standards und Produktqualitäten, genauester Lieferzeiten und die Beherrschung der Komplexität von Produktionssystemen wichtiger sind als je zuvor, ist Automatisierung die Antwort. „Während wir uns hier versammeln, findet um uns herum bereits der nächste wesentliche Entwicklungsschritt der Produktionstechnik statt.“ Damit meint Prof. Wucherer die Integration der computerunterstützten Produkt- und Prozesssimulation und deren Kopplung mit den realen mechanischen und elektronischen Automatisierungssystemen. Diese Integration wird die Industrie in neue Bereiche führen, was Geschwindigkeit, Flexibilität, Präzision und Kosteneffektivität angeht. Diese Effekte, kombiniert mit den aktuellen Trends hin zu globalisierten Netzwerken und verknüpft mit neuen Softwaretools, versprechen überdurchschnittliche Entwicklungen in der Produktplanung und –herstellung und stellen eine bedeutende und faszinierende Revolution in der Produktionstechnik dar.

Bild: Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing. E.h. Klaus Wucherer