Private Messeveranstalter kritisieren VDW

Mit der neu ins Leben gerufenen Metav-Süd, sieht sich der Verein Deutscher Werkzeugmaschinen (VDW) heftigster Kritik und dem Zorn der privaten Messeveranstalter ausgesetzt.

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Mit der neu ins Leben gerufenen Metav-Süd, sieht sich der Verein Deutscher Werkzeugmaschinen (VDW) heftigster Kritik und dem Zorn der privaten Messeveranstalter ausgesetzt.
Paul E. Schall, der Messemacher aus dem baden-württembergischen Frickenhausen, und Diana Schnabel von der Messegesellschaft DEMAT GmbH, Frankfurt äußern jetzt Ihren Unmut gegenüber dem Verband. Kritisiert wird die Vorgehensweise des VDW mit dem erklärten Ziel, die Messelandschaft zwanghaft zu bereinigen und somit zu zerschlagen.

„Es kann doch nicht sein“, so Paul E. Schall, „dass sich einzelne Verbandsmitglieder anmaßen, zu sagen, die Messeorte München, Düsseldorf und Hannover seien die Monopolisten unter den Standorten, an denen internationale Messen veranstaltet werden können“.

Zudem sieht er die Risiken mit denen eine Metav-Süd von vornherein behaftet ist: „Mit welchem Argument will man eine reine Zerspaner-Messe in einer zerspanungsschwachen Region wie München in Gang setzen?

Paul E. Schall kämpferisch:
Ich weigere mich, die Machenschaften der Verbandsleute länger hinzunehmen. Betrachtet man die vergangenen Jahre, könnte man annehmen, die Verbände benutzen private Veranstalter wie Testballons, um eine neues Thema im Markt zu etablieren. Läuft das Thema dann, kupfert es der Verband ab und macht es amtlich“.

Auch Diana Schnabel, sieht die Entwicklungen auf dem Messemarkt höchst bedenklich.
„Das, was hier geschieht, ist aggressiver Verdrängungswettbewerb und steht kontra progressivem Wettbewerb“, schätzt Diana Schnabel die aktuelle Marktsituation ein.

Beide Firmeninhaber sind sich einig: Die Zielsetzung des VDW ist, seine Machtposition auf Kosten des Mittelstands auszubauen.
Für die Umsetzung bedarf es einem Generalstab von Lobbyisten, die eine internationale Veranstaltung kreieren wollen, obgleich es sich beim VDW um einen Interessensverband für ausschließlich deutsche Unternehmen handelt.

Wie stellt sich die Situation für die Unternehmen, Aussteller und Besucher dar?
Eine wirtschaftlich vernünftige und zielgerichtete Messeplanung wird immer schwieriger.
Gerade 2004 stellt sich die Messe-Situation besonders drastisch dar.

Einige Beispiele der Fachmessen 2004:

01-2004: Fameta und Eurotools in Nürnberg
04-2004: Metav in München
04-2004: Hannover-Messe
06-2004: Metav in Düsseldorf
09-2004: AMB in Stuttgart
11-2004: Prodex in Basel
12-2004: Euromold/Turntec in Frankfurt

Ob sich der Konkurrenzkampf der Messegesellschaften für die Unternehmen der Branche zum Vor- oder Nachteil entwickeln wird bleibt abzuwarten.

Red: FDZT